Es passierte am 15. Dezember des vergangenen Jahres: Marc Gisin stürzte nach einem Verschneider in der Abfahrt von Gröden schwer. Dabei zog er sich mehrere Brüche zu. Die behandelnde Ärztin konnte im ersten Moment zudem keinen Puls feststellen. Die Rehabilitation dauerte erstaunlich kurz und so stand der Engelberger bereits Ende Februar wieder auf den Ski: «Es war ein schöner Moment, aber ich war noch ein bisschen unsicher.»
Erinnerungen an den Sturz hat Marc Gisin keine mehr: «Ich war eine Woche im Koma. Ich bin rückblickend froh, dass ich nicht mehr allzu viel weiss.» Es sei vor allem für sein Umfeld eine schwere Zeit gewesen, weiss Gisin. Das habe er nicht realisiert, als er aus dem Koma aufgewacht sei: «Ich wollte zuerst wissen was passiert ist und habe den Sturz etwas ins Lächerliche gezogen. Für meine Familie war das aber eine schwierige Zeit. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es für mich wäre, wenn eine meiner beiden Schwestern einen solchen Unfall hätte.»
Es war ein schöner Moment, als ich das erste Mal wieder auf den Ski stand.
Voll motiviert in die neue Saison
Marc Gisin, der bald 31-jährig wird, kehrte in diesem Jahr nach Gröden zurück. «In erster Linie wollte ich mich bei der leitenden Ärztin bedanken. Sie ist verantwortlich, dass ich überhaupt noch da bin und keine bleibenden Schäden habe.» Ans Karriereende dachte der Engelberger aber nie. Das sei bei seinen Angehörigen sicher anders gewesen, sagt er: «Offen gesagt hat es niemand, aber daran gedacht haben sicher einige.»
Für die kommende Weltcupsaison ist Marc Gisin zuversichtlich, dass er den Wiedereinstieg in den Rennzirkus schafft. Ende November wird er in Lake Louise zum ersten Mal wieder am Start einer Abfahrt stehen. Ob beim Comeback ein wenig Angst mitfahren wird, kann der Skirennfahrer heute aber noch nicht sagen.
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17.30 Uhr