- Die Blattnerinnen und Blattner erhalten Soforthilfe des Kantons Wallis: 1000 Franken pro Person und Monat – ein Jahr lang.
- Selbstständige können mit bis zu 59'200 Franken rechnen.
- Noch ist unklar, was mit all den Spenden passiert.
Das Walliser Kantonsparlament hat einstimmig einen Solidaritätsbeitrag von 10 Millionen Franken für das vom Bergsturz zerstörte Dorf Blatten im Lötschental beschlossen. Die Hilfe soll direkt der Bevölkerung, lokalen Unternehmen und Vereinen zugutekommen.
Bergsturz von Blatten zerstört historisches Dorf
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Bild 1 von 6. Am 28. Mai 2025 verschüttete ein gigantischer Bergsturz das Dorf Blatten im Lötschental. Bildquelle: Keystone/Michael Buhholzer.
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Bild 2 von 6. Riesige Geröllmassen begruben das ganze Dorf unter sich. Bildquelle: Keystone/Jean-Christophe Bott.
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Bild 3 von 6. Nur wenige Häuser blieben von Blatten übrig. Schon bald verschluckte sie jedoch ein See, welcher durch den Schuttkegel aufgestaut wurde. Bildquelle: Keystone/Jean-Christophe Bott.
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Bild 4 von 6. Wo früher ein Dorf war, blieben nur noch Trümmer. Bildquelle: Keystone/Jean-Christophe Bott.
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Bild 5 von 6. Mehrere hundert Menschen verloren ihr Hab und Gut. Bildquelle: Keystone/Jean-Christophe Bott.
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Bild 6 von 6. Die Zukunft des Lötschentals ist nach dem Bergsturz ungewiss. Bildquelle: Keystone/Michael Buholzer.
Die Unterstützung erfolgt auf Basis eines Dekrets, das die Regierung vorgelegt hatte und das nun in einer einzigen Lesung vom Grossen Rat verabschiedet wurde.
Anspruch auf die Zahlungen haben ausschliesslich Personen, die am Tag der Katastrophe – dem 28. Mai – in Blatten wohnhaft waren. Auch Unternehmen müssen nachweisen, dass sie zu diesem Zeitpunkt ihre Haupttätigkeit im Dorf ausgeübt haben.
Monatlich 1000 Franken Unterstützungszahlungen
Die Einwohnerinnen und Einwohner von Blatten erhalten während eines Jahres monatlich 1000 Franken pro Person. Paare bekommen 1600 Franken. Selbstständige können mit bis zu 59'200 Franken rechnen – allerdings wird ein allfälliges anderes Einkommen angerechnet. Für Unternehmen erfolgt die Unterstützung individuell, je nach Situation.
Insgesamt wurden 18 Änderungsanträge diskutiert, bevor der Grosse Rat sich auf die Bedingungen einigte. Zwar war sich das Parlament einig, dass den Blattnerinnen und Blattnern rasch und unbürokratisch geholfen werden soll. Bei den Spielregeln waren sich jedoch nicht alle einig.
Kritisiert wurde etwa, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner monatlich Gelder erhalten, ohne etwa zu berücksichtigen, wer wie viel von der Versicherung erhält.
SP und Grüne gaben zu bedenken, dass man auch an künftige Ereignisse denken müsse. Eine nächste Naturkatastrophe werde es sicher wieder geben, das müsse man regeln. Denn auch die Bewohnerinnen und Bewohner in Siders würden nach den Überschwemmungen im Sommer 2024 immer noch auf bestimmte Hilfe warten. Auch von der FDP wurde gefordert, dass in einer Verordnung festgelegt wird, wer Anspruch auf Hilfe hat und nach welchen Regeln diese Hilfe auch gewährt wird.
Am Schluss einigte sich das Parlament einstimmig auf die rasche Hilfe. Staatsrat Christophe Darbellay: «Es ist ein starkes Signal, das Sie Blatten, dem Lötschental und allen Berggemeinden geben», sagte er im Parlament.