- Das Walliser Kantonsparlament unterstützt Blatten mit einem Nachtragskredit zum Budget von 10 Millionen Franken.
- Der Grosse Rat ist am Dienstag einstimmig auf die Debatte zum Dekret für das zerstörte Dorf eingetreten.
- Dieser Solidaritätsbeitrag ist für die Bevölkerung und die Unternehmen von Blatten gedacht.
- Das Geld stammt aus Gewinnen der Lotterie Romande.
Dieser Betrag von 10 Millionen Franken ist als rasche Hilfe gedacht, um die dringendsten Bedürfnisse der Bevölkerung und der Unternehmen in Blatten schnell und unbürokratisch zu befriedigen.
«Die Aufgabe des Grossen Rats ist es, eine konkrete Perspektive für die Zukunft von Blatten zu bieten», sagte Grégory Logean (SVP Unterwallis). Mit der Unterstützung sende das Parlament ein klares und einheitliches Signal an die Bevölkerung von Blatten und den Rest der Schweiz.
Für Nathan Bender (Mitte Unterwallis) «ist es solidarisch und konsequent, dass der Staat die Einwohnerinnen und Einwohner von Blatten und die Unternehmen mit einer Soforthilfe unterstützt.
Ansprüche genau klären
Die Fraktionspräsidentin der FDP, Sonia Tauss-Cornut, kündigte an, zwei Änderungsanträge einzureichen. «Wir fordern den Staatsrat auf, in einer Verordnung festzulegen, wer Anspruch auf Hilfe hat und nach welchen Regeln diese gewährt wird.» Das Verfahren müsse ebenfalls präzisiert werden, damit die Hilfe schnell und ohne unnötige Bürokratie geleistet werden könne.
Emmanuel Revaz, Fraktionschef der Grünen, plädierte insbesondere für «eine gesetzliche Verankerung für die Schaffung einer Spendenkommission».
Sarah Constantin (SP) unterstützte zwar die Eintretensdebatte, erinnerte jedoch daran, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils Sous-Géronde in Siders nach den Überschwemmungen durch die Rhone im Sommer 2024 immer noch auf bestimmte Hilfen warten.
Zudem forderten verschiedene Abgeordnete eine Aktualisierung der Gefahrenkarten und eine Anpassung der Rechtsgrundlagen für Ausnahmefälle. Diese Abänderungsanträge werden dann am Donnerstag im Walliser Kantonsparlament diskutiert.
1000 Franken pro Monat
Laut dem Walliser Wirtschaftsdirektor Christophe Darbellay (Mitte) sollen die Einwohnerinnen und Einwohner von Blatten ein Jahr lang 1000 Franken pro Monat und Person erhalten. Für ein Paar beläuft sich der Betrag im gleichen Zeitraum auf 1600 Franken.
Selbstständige bekommen über ein Jahr verteilt etwa 59'200 Franken, abzüglich etwaiger anderer Einkünfte, die sie erzielt haben. Bei Unternehmen wird jede Situation individuell behandelt.
Der Staatsrat geht davon aus, dass sich die Folgekosten des Bergsturzes allein für den Kanton Wallis auf rund 100 Millionen Franken belaufen.