In der Nacht auf heute Sonntag hat die Sommerzeit begonnen. Um 2 Uhr sind die Uhren in der Schweiz – wie in den meisten europäischen Ländern – auf 3 Uhr vorgestellt worden. Die Sommerzeit endet laut Angaben des Eidgenössischen Instituts für Metrologie (Metas) am letzten Sonntag im Oktober.
Eines der Probleme, das am Sonntagmorgen jeweils für reges manuelles Umstellen von Uhren sorgte, stellt sich heute immer weniger: Die Mehrzahl der Geräte und Uhren stellt die Zeit autonom um, so zum Beispiel Mobiltelefone, Computer oder Funkwecker. Dennoch: Für die Uhr am Backofen oder an der Wand lohnt sich nach wie vor eine der Eselsbrücken wie «Spring forward – Fall back», um zu wissen, dass im Frühling die Uhren vor-, und im Herbst zurückgestellt werden.
Doch braucht es die Sommer- und Winterzeit überhaupt noch? Zurzeit ist eine mögliche Abschaffung der saisonal bedingten Zeitumstellung ein Thema politischer Diskussionen, insbesondere in den Nachbarstaaten. Weder auf der Ebene der Europäischen Union (EU) noch auf derjenigen aller Einzelstaaten sind bisher Entscheide getroffen worden. Nicht betroffen von der ganzen Situation sind die Isländer: In Island werden seit 1968 die Uhren nicht mehr umgestellt, es gilt das ganze Jahr die gleiche Zeit.
Die Schweiz wartet ab
Die Schweiz verfolge laut Metas die Entwicklung in den Nachbarländern und werde sorgfältig prüfen, ob eine allfällige Anpassung der Zeitregelung sinnvoll und im Interesse der Schweiz sei. Bis auf Weiteres gelte auf alle Fälle die bestehende Zeitregelung.
Bei der Einführung der mitteleuropäischen Zeit (MEZ) Ende des 19. Jahrhunderts und auch bei der Einführung der Zeitumstellung 1980 haben sich Bundesrat und Parlament vor allem aus wirtschaftlichen Gründen für eine Zeitregelung entschieden, die mit derjenigen der Nachbarstaaten übereinstimmt. Bei einer abweichenden Regelung würde die Schweiz zu einer Zeitinsel, mit Konsequenzen, insbesondere im Geschäftsverkehr, im Transportwesen, im Tourismus und der Kommunikation.