Jahrelang hat die Postauto AG Gewinne verschleiert und so unberechtigte Subventionen in Millionenhöhe bezogen. Nun wurde Geld an die Gemeinden zurückbezahlt. Zum Beispiel an Vaz/Obervaz im Kanton Graubünden. Sie erhielt 463'000 Franken. Eine ungewohnte Situation für Gemeindepräsident Aron Moser. Denn normalerweise müssen Gemeinden eher Geld sparen.
Starke Abhängigkeit vom Tourismus
«Es hat uns natürlich gefreut, dass wir das erhalten haben», so Moser. «Ich denken, dass wir das Geld sehr gut gebrauchen können.» Vaz/Obervaz hat zwar nur 2700 Einwohner, zum Gemeindegebiet gehören aber mehrere Dörfer, darunter auch die Kurorte Lenzerheide und Valbella.
Die Gemeinde ist sehr stark vom Tourismus abhängig – und damit auch den witterungs- und währungsbedingten Schwankungen ausgesetzt.
Moser weiss, was er mit dem Geld anstellen will
Ein Teil des Geldes soll deshalb dem Tourismus zugutekommen. Denn die Bergbahnen würden sich beispielsweise auch an der Finanzierung des Sportbusses beteiligen, betont Moser. Und dieser wird mit Postautos betrieben.
Deshalb werde ein Drittel der 463'000 Franken an die Lenzerheide Bergbahnen abgegeben. Was die politische Gemeinde mit ihrem Anteil des Geldes macht, ist noch nicht definitiv entschieden. Aber Aron Moser hat bereits einen Plan.
Geld 2020 in Projekte investieren
«Es gibt die Weisung, sämtliche Posthaltestellen behindertengerecht umzubauen. Wir haben diverse Bushaltestellen und ich denke, dass man dort das Geld gut einsetzen kann», so Moser.
Ob die Rückzahlung von Postauto tatsächlich dafür eingesetzt werden wird, muss der Gemeindevorstand offiziell entscheiden – das letzte Wort hat dann die Gemeindeversammlung. Im Rahmen des Budgets 2020 soll das Geld dann in Projekte umgesetzt werden.
Abhängig vom Postauto
Gemeindepräsident Moser hofft nun, dass Postauto in Zukunft weiterhin ein zuverlässiger Partner ist. Denn ein funktionierender Postauto-Betrieb ist für die Gemeinde Vaz/Obervaz existenziell.
Eine Zugsverbindung gibt es nicht, Einheimische wie Touristen bleiben im öffentlichen Verkehr deshalb auf die gelben Busse angewiesen.