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Wenn der «Kantönligeist» aufflammt
Aus Espresso vom 27.07.2018. Bild: Keystone
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1. August Wenn der «Kantönligeist» aufflammt

Dürfen Raketen gezündet werden? In manchen Kantonen gilt ein absolutes Feuerverbot, andere verbieten es nur in Waldnähe.

Im bevölkerungsreichsten Kanton der Schweiz ist noch offen, ob es ein Feuerverbot gibt oder nicht: Der Kanton Zürich dürfte dies jedoch noch vor dem Wochenende kommunizieren. Solange das Feuerverbot - wie in vielen Kantonen - nur im Wald und in Waldesnähe gilt, dürften Raketen, Zuckerstöcke und bengalische Fackeln immer noch gezündet werden. Einfach fernab von Fichten, Tannen und Buchen.

Ein solches Verbot haben viele Kantone beschlossen, wie beispielsweise diejenigen der Innerschweiz. Auch im Kanton Aargau und in Appenzell Ausserrhoden gilt seit gestern ein Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe.

Stetige Kontrolle

Heinz Nigg ist Oberförster in Appenzell Ausserrhoden und Leiter des Amts für Raum und Wald. Um über ein Feuerverbot zu entscheiden, haben er und seine Mitarbeiter in den letzten Tagen immer wieder den Wald kontrolliert. «Bei diesen Kontrollgängen prüfen wir, wie die Bodenfeuchtigkeit verteilt ist oder ob noch Tau liegt. Der Kanton verfügt ausserdem über ein ausgezeichnetes Netz von Wetterstationen, das Niederschläge genau aufzeichnet.»

Auf diese Weise wird die Gefahr von Waldbränden eingeschätzt und schliesslich über ein Feuerverbot entschieden. Wer nun im Kanton Appenzell ein Feuerwerk zünden will, darf dies nur im Abstand von 200 Metern zum Wald.

Ganz oder gar nicht

Solche Stufen des Feuerverbots existieren indes im Kanton Wallis nicht. Es gibt entweder ein absolutes Feuerverbot - wie jetzt - oder gar keines. Philipp Gerold, Ingenieur Wald bei der Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft, erklärt: «Es ist schwierig, den Leuten den Begriff Waldesnähe zu erklären. Für einige sind einzelne Bäume bereits ein Wald, für andere nicht.» Ein Feuer könne sich zudem auch auf einer trockenen Wiese fernab von Bäumen entzünden. Je nach Windstärke treibe es das Feuer dennoch in den Wald.

Das absolute Feuerverbot im Wallis gilt für sämtliche Privatpersonen. Ausnahmen gibt es nur für Profis wie Feuerwehrleute. Traurig sei im Wallis dennoch niemand, beteuert Philipp Gerold: «Ich winde der Bevölkerung ein Kränzchen. Die Walliser wissen aus der Erfahrung, was ein Waldbrand bedeutet.»

Auch bei der Bevölkerung in anderen Kantonen wird sich die Enttäuschung über das Feuerverbot in Grenzen halten. Und sei es, dass die Wurst am 1. August halt für einmal vom Gasgrill kommt.

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