Abnehmspritzen sind beliebt und rufen Kriminelle auf den Plan: Abnehmspritzen sind zu regelrechten Lifestyle-Produkten geworden. Der Hype um Produkte wie Ozempic und Wegovy haben Folgen. So werden illegale Abnehmspritzen mit rezeptpflichtigen Wirkstoffen verkauft, Insulinpens unter falschen Etiketten in Umlauf gebracht oder Nahrungsergänzungsmittel mit dem (Sättigungs-) Hormon GLP-1 beworben. Kriminelle Fälscher bewerben insbesondere in den sozialen Medien, auf Webseiten oder mit Direktwerbung die illegalen Produkte.
Irreführende Produkte und Verpackung: Kapsel, Tropfen oder Nahrungsergänzungsmittel, welche mit GLP-1 angeschrieben sind, werden online verkauft. GLP-1 ist das Hormon welches bei der Sättigung eine wichtige Rolle spielt. Die «offiziellen» Medikamente wie Wegovy, Ozempic oder Mounjaro funktionieren mit Semaglutid und imitieren dieses Hormon. Laut Swissmedic gibt es keinen Beweis, dass diese auch online angebotenen Nahrungsergänzungsmittel funktionieren würden.
Rezeptpflichtige Wirkstoffe frei verkäuflich: Im Internet werden auch Produkte angeboten, die rein pflanzlich sein sollen, eigentlich aber pharmakologisch wirksame Substanzen enthalten. Ein aktuelles Präparat ist Slimming King. So hat Swissmedic Semaglutid in diesem Produkt gefunden. Dies dürfte nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden. Swissmedic schreibt, die Anwendung ohne ärztliche Aufsicht könne zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führen.
Insulin statt Semaglutid in Pens: Kriminelle haben Produkte gefälscht, indem sie bei Insulinpens die Etiketten abgenommen und durch GLP-1-Pens-Etiketten ersetzt haben. Das Problem: Wenn gesunde Menschen Insulin injizieren, kann es zu lebensbedrohlicher Unterzuckerung kommen. Auch in der Schweiz sei es deswegen schon zu medizinischen Notfällen gekommen.
Fake-Onlineshops im Ausland: Diese Produkte werden über illegale Quellen verkauft, meist über Social Media oder Webseiten mit Fake-Apotheken. Es gibt laut Swissmedic auch Webseiten, die vortäuschen, sie wären eine seriöse Onlineapotheke, in Wahrheit aber mit illegalen Mitteln handeln würden. Die meisten Produkte würden dann vom Ausland an die Kunden und Kundinnen in die Schweiz verschickt, deswegen würden auch viele illegale Präparate vom Zoll entdeckt.
Schwierig zu erkennen: Diese Produkte sehen laut Swissmedic aber immer professioneller und immer seriöser aus. Da sei es schwierig, Fälschungen zu erkennen. Swissmedic empfiehlt daher Menschen, die abnehmen wollen, einen Besuch in der Apotheke oder beim Arzt. Man müsse stutzig werden, wenn mit illusorischen Bildern oder Wirkungsversprechen geworben werde.