- Der Urner Abstimmungssonntag ist reich befrachtet: Vier Vorlagen kommen an die Urne.
- Unter anderem befindet das Stimmvolk über ein neues Sozialhilfegesetz.
- Damit könnten Gemeinden künftig Sozialinspektoren einsetzen.
Sozialdienste können Sozialinspektorinnen und -inspektoren herbeiziehen, wenn sie den begründeten Verdacht haben, dass jemand zu Unrecht Sozialhilfe bezieht.
Deren Einsatz ist umstritten: «Sozialdetektive sind unnötig», sagt Jonas Bissig, Co-Leiter der Urner SP. Im kleinräumigen Kanton Uri sei die soziale Kontrolle streng, die Menschen wüssten, wer Sozialhilfe beziehe und warum. Betrügereien seien schwierig. «Die Kosten für diese Detektive stehen in keinem Verhältnis zu den möglichen Einsparungen.»
Anderer Meinung ist Mitte-Präsident Flavio Gisler – er hat die Gesetzesrevision mit einem Vorstoss im Parlament ausgelöst. Sozialhilfebetrug im grossen Stil gebe es in Uri zwar nicht. Doch: «Es gibt Fälle, in denen Leute Sozialhilfe kassieren, gleichzeitig aber noch schwarz arbeiten. Hier müssen die Gemeinden eingreifen können.»
Mitte, FDP und SVP unterstützen die Revision des Sozialhilfegesetzes. SP, Grüne und GLP sind dagegen.