Nach jahrelangem politischen Ringen soll die E-ID eingeführt werden – wenn sie die Abstimmung vom 28. September übersteht. Aber wie funktioniert der elektronische Identitätsnachweis überhaupt, und wofür wird er eingesetzt? SRF-Bundeshausredaktorin Mirjam Spreiter beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wie funktioniert die E-ID?
Mit der E-ID sollen sich Nutzerinnen und Nutzer digital ausweisen können. Wer eine E-ID möchte, kann eine App auf sein Smartphone herunterladen und einen Schweizer Ausweis mit der Kamera scannen, das schreibt der Bundesrat. Dann muss ein Selfie hochgeladen werden, im Anschluss prüft das Bundesamt für Polizei die Angaben. Die E-ID wird dann mit dieser App auf dem Smartphone gespeichert.
Wofür kann die E-ID eingesetzt werden?
Die E-ID soll im Internet benutzt werden können, zum Beispiel beim elektronischen Bestellen eines Strafregisterauszugs. Auch in der physischen Welt soll die E-ID benutzt werden können, zum Beispiel in einem Laden zum Altersnachweis beim Kauf von Alkohol, um Kinotickets zu bestellen oder um online ein Bankkonto zu eröffnen. Zudem soll das elektronische Organspende-Register mit der E-ID verknüpft werden. In diesem Register müssen Menschen, die nach dem Tod ihre Organe nicht spenden möchten, dies festhalten.
Wann kommt die E-ID?
Der Bundesrat plant, die E-ID 2026 einzuführen, wenn sie an der Urne angenommen wird. Sie soll freiwillig und kostenlos sein. Die heutigen Identitätskarten und Pässe werden damit nicht ersetzt. Geplant ist, dass die E-ID online, aber auch im Passbüro erhältlich ist.
Warum hat es so lange gedauert?
Ein erstes Gesetz, das die E-ID einführen wollte, ist im März 2021 in einer Volksabstimmung abgelehnt worden. Die Abstimmung fand statt, weil das Referendum gegen das Gesetz ergriffen worden war. Den Ausschlag für das Nein gaben Sicherheitsbedenken, dies zeigten Abstimmungs-Nachbefragungen. Denn der Bund hätte die Herausgabe der E-ID Privaten überlassen wollen. Beim neuen Gesetz soll der Bund die E-ID herausgeben.
Ist der Schutz meiner Daten gewährleistet?
Die persönlichen Daten werden dezentral, das heisst auf dem Mobiltelefon der E-ID-Nutzerinnen und -Nutzer, gespeichert. Laut dem Bundesrat sind sie dort mehrfach geschützt. Zudem seien regelmässige Prüfungen des Systems vorgesehen, auch durch Externe. Die Politik findet die Vorlage in Bezug auf die Datensicherheit besser als die alte, die abgelehnt wurde. Zudem wurden die Gegner von damals in die Erarbeitung des neuen Gesetzes einbezogen.