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1. SRG-Umfrage auf einen Blick Knappe Ja-Werte für eine Prämienentlastung und die Kostenbremse

Wäre bereits am 19. April 2024 abgestimmt worden, wäre das Stromversorgungsgesetz und die beiden Initiativen zur Prämienentlastung und zur Kostenbremse angenommen worden, während die Freiheits-Initiative abgelehnt worden wäre.

Am 9. Juni entscheidet das Stimmvolk über drei gesundheitspolitische Vorlagen und ein Referendum. Auf dem Stimmzettel steht die Prämien-Entlastungs-, die Kostenbremse- und die Freiheits-Initiative. Die vierte Vorlage ist das Referendum zum Stromversorgungsgesetz, über welches die Stimmberechtigten befinden müssen. Die Meinungen sind noch nicht alle gemacht. Aus der ersten SRG-Umfrage des Instituts GFS Bern lassen sich jedoch erste Trends ablesen.

Prämien-Entlastungs-Initiative hat ähnliche, aber schwächere Werte wie bei der 13. AHV-Initiative

Die Initiative, die eine maximale Belastung der Krankenkassenprämien von 10 Prozent des Einkommens fordert, wäre Mitte April mit 56 Prozent angenommen worden. 40 Prozent der Teilnehmenden würden die Vorlage eher oder bestimmt ablehnen. Die Werte der Schätzung sind vergleichbar zur Ausgangslage bei der 13. AHV-Initiative. Der Ja-Anteil ist aber weniger deutlich als bei der ersten Befragung zur 13. AHV-Initiative. Zudem ist bei dieser Vorlage der «Altersgraben» weniger akzentuiert. Im März legten die älteren Stimmberechtigten mehrheitlich ein Ja zur 13. AHV in die Urne.

Kostenbremse-Initiative auf Messers Schneide

Die Kostenbremse-Initiative hätte Mitte April die Hürde des Volksmehrs knapp überwunden. Die Teilnahmewilligen erwarten aber eine Ablehnung der Vorlage. Die Stimmungslage der zweiten gesundheitspolitischen Vorlage ist damit kritischer. Die Initiative wurde von der Mitte lanciert und daher ist dort die Zustimmung für die Vorlage bei 63 Prozent. Von den übrigen Parteisympathisantinnen und Sympathisanten sind lediglich die Grünen noch knapp mehrheitlich für das Anliegen.

Der Freiheits-Initiative droht der Absturz

Hätte die Abstimmung bereits am 19. April stattgefunden, wäre die Freiheits-Initiative deutlich abgelehnt worden. 70 Prozent der Teilnahmewilligen bekundeten eine klare Nein-Absicht. Einzig die SVP unterstützt die Vorlage. Im Vergleich zu den anderen Parteien unterstützen die Parteiungebundenen die Vorlage mit relativ hohen Werten.

Deutliches Ja für das Stromversorgungsgesetz

Eine klare Mehrheit der Befragten hätte das Bundesgesetz bestimmt oder eher angenommen. In der Ausgangslage sind die Stimmabsichten leicht stärker im Ja als beim Klima- und Innovationsgesetz vom Juni 2023 und deutlich höher als beim CO₂-Gesetz vom Juni 2021. Der Blick in die Parteienlandschaft zeigt, dass die SVP auf weiter Flur alleine steht. 48 Prozent der SVP-Anhängerinnen und -Anhänger würden die Revision des Bundesgesetzes ablehnen.

Die Eckwerte der SRG-Umfrage

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Die Umfrage zu den Abstimmungen vom 9. Juni 2024 ist im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut GFS Bern zwischen dem 12. und 25. April 2024 durchgeführt worden. Der mittlere Befragungstag war der 19. April 2024. Insgesamt wurden die Antworten von 11’040  Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt.

Telefonische Befragung

Telefonisch befragt wurden 1'214 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt. Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler beträgt ± 2.8 Prozentpunkte. Bei 1'214 Befragten und einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.2 und 52.8 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Online-Befragung

Zusätzlich wurden Personen online befragt. Die Teilnehmenden wurden dazu über die Webportale der SRG rekrutiert. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 9’826 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden. Da sich die Teilnehmenden der Umfrage selber rekrutieren (sogenanntes Opt-in-Verfahren), ist die Zusammensetzung der Stichprobe nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit. So nehmen zum Beispiel typischerweise mehr Männer als Frauen an politischen Umfragen teil. Diese Daten werden aber mittels Gewichtungen an die realen Verhältnisse der Stimmberechtigten angenähert. Es werden dabei räumliche (Wohnort), soziodemografische (Alter oder Geschlecht) und politische Gewichtungsfaktoren eingesetzt. Durch diese Gewichtung wird die Repräsentativität der Stichprobe optimiert. Ziel ist, die Stichprobengrösse in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz zu erhöhen.

Den gesamten Bericht zur SRG-Umfrage finden Sie auf der Seite von GFS Bern .

Abstimmungsspecial

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SRF 4 News, 3.5.2024, 6 Uhr ; 

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