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Affenpocken: Kanton Bern bestätigt ersten Fall in der Schweiz
Aus Tagesschau vom 21.05.2022.
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Affenpocken in der Schweiz «Wir dürfen nicht in eine falsche Panik verfallen»

Europaweit häufen sich die Fälle von Affenpocken. Nun ist im Kanton Bern eine Person erkrankt. Gundekar Giebel von der dortigen Gesundheitsdirektion erklärt, wie man den Fall entdeckt hat und wie man damit umgeht.

Gundekar Giebel

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Gundekar Giebel ist seit 2017 Kommunikationsverantwortlicher des Berner Gesundheitsdirektors Pierre-Alain Schnegg (SVP). Davor war er Leiter «Elektronische Medien» bei der Post.

SRF News: Wie hat die Gesundheitsdirektion den schweizweit ersten Fall entdeckt?

Gundekar Giebel: Wir haben den Fall nicht selbst entdeckt, sondern die Person kam mit einigen Krankheitssymptomen zur Untersuchung ins Spital.

Und wann war das genau?

Wir haben am Freitag zum ersten Mal den Verdacht gehabt, haben dann die Untersuchung in einem ersten Labor machen lassen. Am Samstagnachmittag wurde dann vom spezialisierten Labor am Unispital in Genf bestätigt, dass es sich tatsächlich um die Affenpocken handelt.

Sind Sie überrascht von diesem ersten Fall?

Es war anzunehmen, dass die Schweiz nicht verschont bleibt. Dass der erste Fall jetzt im Kanton Bern auftaucht, ist reiner Zufall.

Und man muss wissen, dass dies eine Krankheit ist, die fast niemanden betrifft. Wir haben zurzeit etwa 40 Fälle weltweit.

 Und sind Sie beunruhigt?

Nein, die Pocken sind kein Grund zur Beunruhigung. Menschen können zwar angesteckt werden, doch ist das wirklich sehr selten. Und man muss wissen, dass dies eine Krankheit ist, die fast niemanden betrifft. Wir haben zurzeit etwa 40 Fälle weltweit.

Wann traten Affenpocken zum letzten Mal in Europa auf?

Das kann ich gar nicht sagen. In diesem Zusammenhang ist die Krankheit eigentlich in Europa nicht weit verbreitet. Es ist eine bekannte Krankheit in einigen afrikanischen Ländern – dort tritt sie immer wieder auf. Aber, dass sie momentan diesen ungewöhnlich breiten Effekt hat über einige Länder hinweg, ist sehr selten und in diesem Ausmass noch nie vorgekommen.

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Giebel: «Aus diesem Fall keine Panik kreieren»
Aus News-Clip vom 21.05.2022.
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Was geschieht nun mit der betroffenen Person?

Die Person musste bereits am Freitag in Isolation und muss dort auch bleiben, bis alle Symptome abgeklungen sind. Und das kann bis zu drei Wochen gehen, bis die letzten Bläschen geplatzt sind und sich keine weiteren Symptome und sichtbare Krankheitszeichen mehr am Körper befinden.

Wie lange ist die Person ansteckend?

Man ist bereits einige Tage vor Ausbruch der Symptome ansteckend, dann kommt eine Phase, die einige Krankheitsbilder hat, die einer Grippe ähneln. Man hat unter Umständen grosse Rücken- und Gliederschmerzen. Und nach etwa fünf bis sieben Tagen kommen die ersten Pockenblasen. Die darin befindliche Flüssigkeit ist dann hoch ansteckend. Da gilt höchste Vorsicht und deshalb gehört die betroffene Person auch in Isolation.

Mir scheint es wichtig, dass wir in diesem Fall nicht eine Panik kreieren.

Die Krankheit betrifft offenbar vor allem Männer, ist auch der erste Schweizer Fall ein Mann?

Das wollen und können wir so momentan nicht bekannt geben. Und ob diese These zutrifft, ist noch nicht bestätigt.

Wie sollen die Behörden nun reagieren?

Mir scheint es wichtig, dass wir in diesem Fall nicht eine Panik kreieren. Wir haben bereits sehr viele Informationen im Internet aufgeschaltet. Auch das BAG hat das gemacht. Die Affenpocken kommen sehr selten vor. Es ist wichtig, dass wir sehr gut informieren, und dass wir lernen, mit dieser Krankheit, die so zum ersten Mal auftritt, umzugehen. Und dass wir nicht in eine falsche Panik verfallen.

Das Interview führte Stephan Rathgeb.

Tagesschau vom 21.05.2022;

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