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Alte Bäume im Baselbiet Einer der ältesten Eichenhaine kämpft ums Überleben

Viele der Jahrhunderte alten Eichen in Baselland sind in den letzten paar Jahren gestorben. Sie leiden unter Wassermangel, Pilzen und Schadstoffen.

Der erste Schnee des Winters liegt auf den Blättern der alten Eichen beim Schloss Wildenstein oberhalb der Baselbieter Gemeinde Bubendorf. Ein Schauspiel, welches viele der Eichen des Hains schon hunderte Male erlebt haben. Erstmals schriftlich erwähnt wurden sie vor etwa 500 Jahren: im Jahre 1488.

Alte Bäume im Schnee.
Legende: Als die ersten Eichen des Hains gepflanzt wurden, sah die Welt ganz anders aus als heute: Die Industrialisierung hatte noch nicht begonnen, in Europa wusste noch niemand, dass Amerika existiert. SRF/Hanna Girard

Der Baselbieter Eichenhain gehört zu den ältesten der Schweiz. Doch dort, wo noch vor wenigen Jahren eine Eichenallee stand, findet man heute deutlich weniger Bäume.

Das Schloss Wildenstein

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Schloss von oben, umgeben von Wald.
Legende: Burganlage und Landwirtschaftsbetrieb sind umgeben von einer ausgedehnten Kulturlandschaft mit Eichenhain. Baselland Tourismus, Fotograf: Jan Geerk

Ursprünglich war das Schloss Wildenstein eine Burg. Erbaut wurde sie im 13. Jahrhundert. Erst nach mehreren Umbauten wurde die Burganlage zu einem repräsentativen Schloss.

Das Schloss Wildenstein hat einen Wohn- und einen Wehrturm und befindet sich in einem Naturschutzgebiet. Heute ist es öffentlich zugänglich. Zwischen Schloss und Eichenhain ist ein grosser Weiher. Dieser ist ein wichtiger Laichplatz für die Erdkröte, so der WWF Region Basel. Vom Schloss führt ein Weg zu einem Bach und einem Wasserfall. In der Schlucht gibt es üppige Moose. Weiter unten sind ein Auenwald und mehrere Weiher.

«Das tut mir sehr weh», sagt Markus Plattner. Im Auftrag des Kantons kümmert er sich seit über 20 Jahren um die Bäume. Trotzdem geht es ihnen immer schlechter. «Viele sind in den letzten Jahren abgestorben und umgefallen.»

Portrait eines mannes. Er steht auf der verschneiten Wiese, im Hintergrund sieht man Bäume.
Legende: Markus Plattner beobachtet, wie stets mehr Bäume sterben: «Mal regnet es zu wenig, dann wieder zu viel. Auch Pilze sind ein Problem.» SRF/Hanna Girard

Schuld am Baumsterben seien Umwelteinflüsse, sagt Plattner: Oft ist der Sommer zu trocken und die Bäume bekommen zu wenig Wasser. Gibt es doch Regen, nehmen die Bäume mit dem Wasser auch Schadstoffe auf. «Auch Pilze machen ihnen zu schaffen», sagt Plattner. Viele der alten Bäume sind deshalb tot, einige liegen gefällt am Boden.

Die gefällten Bäume lässt Markus Plattner liegen. Sie seien Lebensgebiet für Insekten, sagt er. Man sehe die Bohrlöcher des Eichenbocks im toten Holz. Später werden Tiere die Löcher bewohnen. «Wildbienen zum Beispiel, die die Löcher der Totholzinsekten benutzen. Leben nach dem Tod, sozusagen.»

Gefällte Eiche.
Legende: Viele der alten Eichen sind tot und mussten deshalb gefällt werden. Das Totholz ist Lebensraum für Insekten. SRF/Hanna Girard

Die alten Eichen sind «lebende Geschichtsbücher»: Die Jahresringe in ihren dicken Holzstämmen berichten über Unwetter und Dürren der vergangenen 500 Jahre. Auch Temperaturen, die Versorgung mit Wasser und Brände können Forscherinnen und Forscher anhand der Jahresringe von Bäumen rekonstruieren.

Überbleibsel aus früherer Landwirtschaft

Gepflanzt wurden die Eichen damals aus landwirtschaftlichen Gründen. Die Schweine und Kühe, die darunter geweidet haben, sollen nämlich besonders gutes Fleisch gegeben haben.

Den sterbenden Hain versucht Plattner wieder aufzuforsten. In einem Gehege hat er dafür viele kleine Eichen angepflanzt. Bis die winzigen Bäumchen zu mächtigen Eichen werden, dauert es allerdings noch Jahrzehnte.

Markus Plattner hofft, dass kommende Generationen seine Arbeit weiterführen: «Und dass sie versuchen, dieses Stück Baselbieter Geschichte aufrechtzuerhalten.»

Korrektur

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In einer ersten Fassung waren in der Karte die Städte Bern und Solothurn geografisch verschoben eingezeichnet. Wir haben die Karte angepasst und entschuldigen uns für den Fehler.

Regionaljournal Basel, 29.11.2023, 17:30 Uhr ; 

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