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Der Genfersee wird wärmer: Das gefährdet das Ökosystem
Aus SRF 4 News aktuell vom 15.02.2024. Bild: Keystone/Salvatore di Nolfi
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Anzeichen der Klimaerwärmung Wasser im Genfersee noch nie so warm

Worum geht es? Der Genfersee wird immer wärmer. Dies stellt ein Bericht der Internationalen Kommission zum Schutz der Gewässer des Genfersees (CIPEL) fest, der kürzlich veröffentlicht wurde.

Um wie viel Grad geht es? Seit 2012 ist die Temperatur am Grund des Genfersees um ein Grad gestiegen. An der Oberfläche erreichte die durchschnittliche Wassertemperatur im Jahr 2022 13,6 Grad, was einem Anstieg von 1,2 Grad innerhalb von 30 Jahren entspricht.

Worauf führt die Wissenschaft den Temperaturanstieg zurück? «Das Klima wird immer wärmer, und das wirkt sich auf die Wassertemperatur in den Seen aus», sagt Piet Spaak. Er forscht an der Eawag, dem Wasserforschungsinstitut der ETH Zürich. Auch im Bodensee seien Messungen gemacht worden und auch dieser sei 1.2 Grad wärmer geworden in den letzten 30 Jahren.

Drei junge Schwäne tauchen nach Algen
Legende: Die jungen Schwäne ernähren sich von Algen. Keystone/Salvatore di Nolfi

Was hat das für Folgen auf das Ökosystem im See? «Wenn Seen wärmer werden, bedeutet das, dass sie stärker geschichtet sind. Das warme Wasser treibt auf dem kalten.» An der Oberfläche des Sees gibt es Algen. Diese produzieren Sauerstoff. «Damit der Sauerstoff in alle Bereiche des Sees gelangt, muss sich ein See durchmischen. Normalerweise kühlt sich ein See im Winter ab und die oberste Schicht wird gleich kalt wie die unterste.» Dafür brauche es Stürme und Wind. Die Durchmischung finde aber nicht mehr oft genug statt. Die Seltenheit strenger Winter mit windigen Episoden verhinderte eine vollständige Durchmischung des Wassers im Genfersee. Der Bodensee zum Beispiel habe sich in den letzten 15 Jahren nur noch einmal vermischt, sagt der Forscher.

2022 war ein sehr warmes Jahr

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Das Jahr 2022 war durch einen Hitzerekord gekennzeichnet. Das Jahr wies ausserdem geringe Niederschlagsmengen und eine hohe Sonneneinstrahlung auf. Diese Bedingungen führten dazu, dass die Temperatur der Oberflächenschicht des Sees zwischen null und zehn Metern die monatlichen Normen ständig überschritt. Dies belegen entsprechende Messungen.

Was passiert, wenn sich der See nicht mehr vermischt? Aufgrund der fehlenden Durchmischung sammeln sich die Nährstoffe, die für die Entwicklung von Phytoplankton unerlässlich sind, in der Tiefe an. Phytoplankton ist jedoch die Grundlage der Nahrungskette. Die Biodiversität des Sees ist dadurch gefährdet.

Was ist das Problem? «Wenn der See wärmer wird, spielen sich gewisse Prozesse im See schneller ab», sagt der Forscher. Wenn ein Element nicht mehr im Takt laufe, habe das Folgen für die anderen. «Im Allgemeinen ist es sehr beunruhigend, dass die Wassertemperatur so schnell zunimmt», sagt Experte Spaak.

SRF 4 News, 15.02.2024;06:18 Uhr;

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