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So bereiten sich Spitäler vor
Aus 10 vor 10 vom 06.03.2020.
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Ausbreitung des Coronavirus Schweizer Spitäler rüsten sich für den Ansturm

  • Das Coronavirus breitet sich Tag für Tag weiter aus. Die Schweiz bereitet sich derweil auf eine veritable Epidemie vor.
  • In vielen Schweizer Spitaleinrichtungen plant man den grossen Ansturm.
  • Die von SRF befragten Einrichtungen befürchten vor allem einen Mangel an geeigneten Behandlungsräumen. Für das Personal greift man auf Aushilfen zurück.

Während die einen Patienten pflegen, sind die anderen am Planen. Täglich erhalten die Fachleute neue Informationen über das Virus. «Echo der Zeit» hat bei verschiedenen Spitaleinrichtungen nachgefragt.

Spitalzentrum Biel: Hier wurde der erste Corona-Fall im Kanton Bern eingeliefert. Direktor Kristian Schneider sagt, sie versuchten die Informationen, die sie von den verschiedenen Stellen erhalten, in Massnahmen umzusetzen.

In Biel könnte man aktuell bis 19 infizierte Personen aufnehmen. Die Verantwortlichen bereiten sich aber auch auf einen stärkeren Anstieg vor. Vor allem dann, wenn ältere Menschen eingeliefert werden, die intensivere Betreuung brauchen. So könnte man, laut Kristian Schneider, nicht unmittelbar lebensnotwendige Operationen verschieben. Schneider rechnet dadurch mit Platz für 50 bis zusätzliche Patienten.

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Coronavirus - wie reagieren die Spitäler?
aus Echo der Zeit vom 06.03.2020. Bild: Keystone
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Im Spitalzentrum Biel gebe es darüber hinaus kein Personalproblem, sagt Direktor Kristian Schneider. Sollte sich die Epidemie stark verbreiten, hätte man eher ein Problem mit der Anzahl Spezial-Plätze. «Wir werden viel eher Probleme mit Beatmungsplätzen haben, als mit dem Pflegepersonal», so Schneider.

Im Kantonsspital Graubünden gibt es vier verschiedene Eskalations-Stufen. Die erste Stufe sähe die Nutzung der bereits vorhandenen acht Isolationszimmer vor, erklärt das Spital. Bei den nächsten beiden Stufen würde die Pandemie-Station in Betrieb genommen. Und auf Stufe 4 müsste man auf das geschützte Spital in der Katakombe zurückgreifen. Solche Spitäler sind für Krisenfälle vorgesehen. Für ihren Betrieb sei man auf Armee und Zivilschutz angewiesen. So gäbe dies im Notfall gesamthaft bis zu 80 Plätze.

Grundsätzlich geben alle Spitäler an, dass ihr Personalbestand aktuell ausreiche.

Im Kantonsspital Luzern schränkt aber der Chefarzt Infektiologie und Spitalhygiene, Marco Rossi, diesen Optimismus ein. Sein Spital könnte aktuell fünf bis zehn Corona-Fälle bewältigen. Man dürfe nicht vergessen, dass die Saison der gewöhnlichen Grippe noch andaure. «Wir können nicht einfach 30 zusätzliche Patienten pro Tag aufnehmen», sagt Rossi.

Das Universitätsspital Lausanne pflegt ebenfalls einen Notfallplan. Dieser sieht vor, zusätzliches Gesundheits-Personal zu rekrutieren. Laut Spital-Direktor Philippe Eckert handle es sich bei diesen Personen um pensionierte Ärzte oder Pflegefachleute, oder auch um Medizin- und Pflegestudentinnen, die ihre Ausbildung fast abgeschlossen hätten.

Im Universitätsspital Zürich stehen 20 Ärzte und Pflegefachpersonen bereit, die sich um die Corona-Verdachtsfälle kümmern können. Man habe genügend Personal, teilt das Spital mit.

Beim Universitätsspital Basel wurde bereits Personal aus weniger kritischen Bereichen umgeteilt. Nächste Woche eröffnet das Unispital direkt neben dem Notfallzentrum eine Aussenstelle für Testungen. Laut Kommunikations-Abteilung hätten sich Pensionierte für eine Mitarbeit gemeldet und Angestellte, die ihr Pensum aufstocken würden.

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