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Viele Flüchtlinge aus der Ukraine arbeiten in Zürich
Aus SRF 4 News vom 23.08.2022. Bild: Keystone
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Berufstätige Flüchtlinge Dürfen hochqualifizierte Ukrainerinnen hier bleiben?

Der Schutzstatus S für Menschen aus der Ukraine ist vorerst auf ein Jahr beschränkt. Ob er verlängert wird, ist offen.

Worum geht es? Zurzeit haben rund 60'000 aus der Ukraine geflohene Menschen in der Schweiz den Schutzstatus S. Das heisst, sie können hier arbeiten, zur Schule gehen. Laut der zuständigen Bundesrätin Karin Keller-Sutter haben inzwischen elf Prozent der Betroffenen im erwerbsfähigen Alter eine Arbeit gefunden. Sie hat heute darüber informiert, wie gut sie sich bisher in den Arbeitsmarkt integriert haben.

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Geflüchtete aus der Ukraine sind gut integriert
Aus Tagesschau vom 23.08.2022.
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In welchen Berufen arbeiten sie? Die meisten von ihnen haben Jobs in Restaurants oder Hotels gefunden. An zweiter Stelle kommen Informatikberufe. Weitere Branchen, die derzeit auch auf Flüchtlinge setzen, sind die Landwirtschaft und die Schulen – da sind Ukrainerinnen besonders gefragt, auch für die Integration der geflüchteten Kinder.

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Bundesrat: Jobintegration von Ukrainern verläuft positiv
aus Rendez-vous vom 23.08.2022. Bild: KEYSTONE/Peter Klaunzer
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Wird der Status verlängert? Der Schutzstatus S ist auf ein Jahr beschränkt. Er läuft erstmals in sechs Monaten ab. Er kann allerdings verlängert werden. Ob er effektiv verlängert wird, ist nicht nur für die Geflüchteten sehr wichtig. Auch die Arbeitgeber möchten gewisse Garantien, dass eine Ukrainerin auch eine gewisse Mindestzeit in der Schweiz bleiben kann, wenn sie einen Arbeitsvertrag unterschreibt.

«Es ist die Frage – und das ist auch das Problem bei der Integration», sagt SRF-Bundeshausredaktor Dominik Meier. «Einerseits will man ja, dass die Ukrainerinnen in der Schweiz arbeiten, andererseits sagt der Status S klar, dass diese Menschen baldmöglichst zurückmüssen.»

Zahlen des Staatssekretariats für Migration (SEM)

Was sagt Keller-Sutter dazu? Sie hat heute klargemacht, dass sich die Schweiz in dem Punkt voll nach der EU richtet. Wenn die EU diesen Schutzstatus aufhebt, dann zieht die Schweiz mit. «Keller-Sutter hofft, dass es da Klarheit gibt bis Ende Jahr. Und sie sagt, was ja beim Blick aufs Kriegsgeschehen wenig überrascht: Die Wahrscheinlichkeit, dass die EU die Aufnahme verlängere, sei, Zitat Bundesrätin, ‹schon gegeben›», erklärt Meier.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die EU die Aufnahme verlängere, sei, Zitat Bundesrätin, ‹schon gegeben›.
Autor: Dominik Meier SRF-Bundeshausredaktor

Was geschieht bei der Aufhebung? In dem Punkt war die Bundesrätin heute vage. «Sie sprach von ‹pragmatischen Lösungen›, die man dann suchen müsse», so Meier. Am Zug ist eine Arbeitsgruppe aus Bund, Kantonen sowie Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden.«Eine Idee, die kursiert, ist, dass besonders qualifizierte Ukrainerinnen bleiben könnten.» Die Schweiz würde demnach bestehende Kontingente für Arbeitskräfte von ausserhalb der EU aufstocken, und dies speziell für Ukrainerinnen, die die Wirtschaft ganz besonders braucht. Solche Überlegungen seien im Moment im Gang bei der Bundesverwaltung.

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Schutzstatus S: Arbeitgeber verlangen Garantien
aus Echo der Zeit vom 23.08.2022. Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
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Rendez-vous, 23.08.2022, 12:30 Uhr;

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88 Kommentare

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  • Kommentar von SRF News (SRF)
    Liebe Community, auch heute war es wieder spannend, Ihre Meinungen und Gedanken zu lesen. Wir danken Ihnen herzlich für die angeregte Diskussion und schliessen die Kommentarspalte nun. Wir wünschen Ihnen einen schönen Abend. Liebe Grüsse, SRF News
  • Kommentar von Kurt Flury  (Simplizissimus)
    Die ganze Chose ist hochgradig diskriminierend, weil‘s aber gerade so schön passt ist‘s schon recht. Jeder Krieg schafft enormes Leid und zwar unabhängig von den Fähigkeiten der Flüchtlinge.
    Führt die Schweiz in Zukunft Krieg oder lässt Krieg führen in Ländern mit Fachkräften welche die Schweizer Wirtschaft dringend benötigt? Zählt das menschliche Leid oder der wirtschaftliche Nutzen mehr?
  • Kommentar von Ueli von Känel  (uvk)
    Fachkräfte bei uns sind wichtig. M.W. sind z. B. in Pflegeberufen und in der Informatik Fachkräfte gefragt. Gut ist auch, dass die Schweiz in diesen Fragen mit der EU mitziehen will - gemäss Keller-Sutter; dabei hoffe ich, dass die Frist für den S-Status verlängert wird. Hier und sonst in dieser Ukraine-Geschichte sind internationale, nicht nationale Lösungen gefragt. In vielem müssen wir in Europa näher zusammenrücken.
    1. Antwort von Thomas Leu  (tleu)
      @ Ueli von Känel: Deshalb dürfen wir den Status S nicht einseitig verlängern, sondern nur koordiniert mit dem Rest Europas. Das gleiche gilt für die militärische Unterstützung der Ukraine. Unseren Beitrag zu Europas Sicherheit dürfen wir nicht mehr, wie seit Ende des kalten Krieges, als Trittbrettfahrer im Schatten der NATO minimieren. Unsere Luftwaffe, soll endlich modernisiert und europatauglich werden. Wer sehen will wie das geht, der schaue vergleichbare Länder wie Belgien oder Holland an.
    2. Antwort von Ueli von Känel  (uvk)
      Herr Leu: Eigentlich meinte ich das auch so, dass wir nicht ohne EU den S-Status verlängern sollten. Aber es war bei mir etwas missverständlich formuliert. Es tönte fast wie ein "Sonderzügli". Danke für den Hinweis.
    3. Antwort von Reto Weber  (SPQR)
      @uvk, bei Ihrem Lieblingsthema, der Klimapolitik, pochen Sie jedoch ständig auf nationales Vorpreschen, ja oft sogar von Notrecht. Wie wäre es, wenn wir auch dort gemeisame Lösungen mit Europa anstreben würden?
    4. Antwort von Ueli von Känel  (uvk)
      Herr Weber: Jemand muss RICHTIG anfangen. Und: Die Schweiz hat zudem einen beschämenden Rückstand im Vergleich zu vielen anderen Ländern wettzumachen, international. https://www.wwf.ch/de/medien/laenderrating-schweiz-stuerzt-in-der-klimapolitik-von-rang-23-auf-51-ab. Wenig rühmlich für ein reiches Land.