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Besuch im Vatikan Bundespräsidentin trifft im Vatikan Papst Leo XIV.

  • Die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat sich im Vatikan mit Papst Leo XIV. getroffen.
  • Beim Gespräch war auch der Zollkonflikt mit den USA und die Friedenvermittlungen im Nahen Osten ein Thema.
  • Am Samstag findet zudem die Vereidigung der neuen Schweizer Gardisten statt.

Bei der privaten Audienz hätten sie sich auch über die Rolle der USA in der aktuellen geopolitischen Situation ausgetauscht, erklärte die Bundespräsidentin in Rom. Ebenso sei der Zollkonflikt mit den USA zur Sprache gekommen, weil diese Zölle schädlich für die gesamte Weltwirtschaft seien und damit auch für den Wohlstand. Auf die Frage, ob sie herausgespürt habe, welche Haltung der neue Papst, der aus den USA stammt, in dieser Hinsicht vertrete, sagte Keller-Sutter: «Ja, das habe ich, aber ich werde diskret bleiben.»

Daneben haben sie sich auch über die Situation in der Ukraine unterhalten. Mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin habe sie vereinbart, in Kontakt zu bleiben hinsichtlich des Angriffskrieges. Die Schweiz setze sich für Frieden ein und biete ihre Guten Dienste an. Nach Angaben von «Vatican News» nahm am Treffen mit Kardinalstaatssekretär Parolin auch der Aussenbeauftragte des Vatikans, Erzbischof Paul Richard Gallagher, teil. 

Vatikan als «Plattform des Friedens» 

«Der Papst ist eine moralische Instanz», hielt Keller-Sutter fest. Er sei eine wichtige Figur in diesen vielen Konflikten. «Ich hoffe, dass er seine Stimme erheben wird und auch hörbar wird», sagte die Bundespräsidentin. Der Vatikan sei «eine Plattform des Friedens» und das gelte auch für die Schweiz. 

Der Papst umfasst die Hand von Karin Keller-Sutter bei der Begrüssung.
Legende: Papst Leo XIV. begrüsst Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter zu einer Privataudienz . Keystone / EPA / VATICAN MEDIA

Der neue Papst habe die Kraft und sie glaube, er werde auch gehört, wenn er etwas sagt. «Ich habe grosse Hoffnung, dass er eine Rolle spielen kann und eine Rolle spielen will.» 

Papst Leo sei auch klar, dass Staaten wie die Schweiz eine wichtige Rolle spielten bei der Organisation von Gesprächen und Vermittlungen im Konfliktfall. «Der Vatikan spielt eine andere Rolle, diese ist komplementär zur Schweiz», sagte die Bundespräsidentin. 

Vereidigungszeremonie der Schweizergarde

Am Samstagnachmittag findet in Rom auch die Vereidigung von 27 neuen Schweizer Gardisten statt. Diese war ursprünglich für den 6. Mai geplant, wurde jedoch nach dem Tod von Papst Franziskus am 21. April in den Herbst verschoben.

Am feierlichen Akt um 17 Uhr werden zahlreiche Ehrengäste erwartet. Neben einer Delegation der Eidgenossenschaft unter Leitung von Bundespräsidentin Keller-Sutter wird auch die Schweizer Bischofskonferenz erwartet, geführt von Bischof Joseph Bonnemain, dem Vizepräsidenten des Gremiums. Die Vereidigungszeremonie der Gardisten findet traditionell am 6. Mai statt. An diesem Tag im Jahr 1527 verloren bei dem «Sacco di Roma» 147 Gardisten ihr Leben bei der Verteidigung von Papst Clemens VII.

27 neuen Rekruten werden nun ausnahmsweise am Samstag, 4. Oktober vereidigt. Sie stammen aus den Kantonen Wallis, Freiburg, Waadt und Zürich. Der Papst empfing die Schweizergarde ebenfalls am Freitag zu einer Audienz.

SRF 4 News, 3.10.2026, 15 Uhr ; 

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