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Betrugsserie im Freiburgischen Falsche Polizisten erbeuten in Freiburg Hunderttausende Franken

Junge Betrüger gaben sich als Polizisten aus und erbeuteten 300'000 Franken. Nun sind sie in Haft. Das war ihre Masche.

Das ist passiert: Sieben junge Frauen und Männer aus Frankreich und der Schweiz sollen in den letzten zehn Tagen im Kanton Freiburg ältere Menschen um mehrere 10'000 Franken betrogen haben.

Silhouette einer Person mit Telefonhörer und Schreibtischtelefon vor blauem Himmel.
Legende: Neuerdings sind mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) auch Betrugsanrufe möglich, bei denen die Seniorin oder der Senior eine bekannte Stimme hört. Keystone/Julian Stratenschulte

Die Festnahme: Die Freiburger Polizei hat die mutmasslich «falschen Polizisten» im Alter von 18 bis 22 Jahren festgenommen. Die Verdächtigen stammen aus Frankreich und der Schweiz und wohnen im Kanton Freiburg oder in Frankreich.

Die Vorgehensweise: Die Täter gaben sich am Telefon als Polizisten oder Bankangestellte aus. Sie erklärten ihren Opfern, dass deren Konten manipuliert worden seien. Anschliessend besuchten sie die 73- bis 95-jährigen Personen zu Hause, um angeblich Bankkarten, Bargeld, Passwörter oder Wertgegenstände «in Sicherheit» zu bringen.

5 Tipps, wie Sie sich schützen können

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1. Niemals persönliche Daten am Telefon preisgeben: Trickbetrüger geben sich häufig als Mitarbeitende von Behörden wie der Rentenversicherung oder der Polizei aus. Sie fordern persönliche Daten oder Geldüberweisungen unter falschen Vorwänden wie Rentenkürzungen oder angeblichen Ermittlungen. Merke: Die Rentenversicherung ruft niemals unangekündigt an und fordert keine sensiblen Daten oder Überweisungen.

2. Keine Fremden in die Wohnung lassen: Viele Betrüger versuchen, sich unter einem Vorwand Zutritt zur Wohnung zu verschaffen – etwa als Handwerker, Pflegedienst oder angebliche Bekannte. Merke: Nutzen Sie Türspion und Gegensprechanlage. Lassen Sie niemanden herein, den Sie nicht kennen oder erwarten.

3. Vorsicht bei sogenannten «Schockanrufen»: Bei dieser Masche wird behauptet, ein Angehöriger sei in Not (zum Beispiel Unfall oder Verhaftung), und es müsse sofort Geld übergeben werden. Merke: Legen Sie auf, rufen Sie die betroffene Person direkt an und informieren Sie die Polizei. Die Polizei fordert niemals Geld am Telefon.

4. Vertrauenspersonen einbeziehen: Betrüger haben es leichter, wenn das Opfer allein ist. Unsicherheit oder Drucksituationen können zu unüberlegten Handlungen führen. Merke: Ziehen Sie bei Unsicherheit immer eine Vertrauensperson hinzu – etwa Nachbarn, Familie oder den Pflegedienst.

5. Aufklärung schützt – Maschen kennen: Wer die gängigen Betrugsmaschen kennt, erkennt sie schneller. Dazu gehören auch falsche Gewinnversprechen, angebliche Rechnungen oder gefälschte E-Mails. Merke: Informieren Sie sich regelmässig über neue Betrugsformen, zum Beispiel über Broschüren der Rentenversicherung oder lokale Polizeiberatungen.

Quelle: Trickbetrug und Betrug an Senioren

Die Tatorte: Die insgesamt 14 Betrüge ereigneten sich in der Stadt Freiburg sowie in Ursy, Le Mouret, Estavayer-le-Lac, Villars-sur-Glâne, Matran und Marly. In sechs Fällen blieben die Täter erfolglos. Ob alle Fälle zusammenhängen, ist noch unklar. Die Ermittlungen dauern an.

Zunahme der Fälle: Seit Anfang 2025 verzeichnet die Polizei vor allem im französischsprachigen Teil des Kantons Freiburg eine starke Zunahme dieser Betrugsmaschen. Neuerdings geben sich die Täter auch als IT-Spezialistinnen oder Elektriker aus, um an Bankkarten oder Daten der Opfer zu gelangen.

Schaden und Prävention: Der bisherige Schaden aus 23 Betrugsfällen wird auf 300'000 Franken geschätzt, zusätzlich wurden zahlreiche Schmuckstücke und Wertgegenstände entwendet. Durch Präventivmassnahmen konnten 48 Versuche vereitelt werden. Die Polizei betont, dass ihre Beamten nie Wohnungen von Privatpersonen betreten.

SRF News, 9.5.2025, 12 Uhr ; 

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