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Böen mit bis zu 150 km/h Sturm «Benjamin» hat zahlreiche Schäden hinterlassen

  • Der Sturm «Benjamin» ist von West nach Ost über die Schweiz gezogen.
  • In der Waadtländer Gemeinde Bière stürzte ein Hochspannungsmast um.
  • Ansonsten sorgten hauptsächlich umgestürzte Bäume für Einschränkungen auf Strassen und Schienen.

Laut SRF Meteo wurden in Bouveret am Genfersee 128 Kilometer pro Stunde gemessen. An exponierten Lagen wie beispielsweise auf dem Säntis oder dem Pilatus wurden Böen von fast 150 Kilometern pro Stunde registriert.

Im Vorfeld hatte SRF Meteo für die gesamte Alpennordseite eine Warnung herausgegeben. Auch der Bund gab für den gesamten Nordalpenraum eine Warnung der Stufe 3 von 5 heraus. 

Die Auswirkungen in den Regionen im Überblick:

  • Westschweiz: Die Neuenburger Kantonspolizei teilte mit, dass die Seyon-Schlucht wegen umgestürzter Bäume vorübergehend gesperrt werden musste. Auch der Bahnverkehr war betroffen – unter anderem auf den Strecken La Chaux-de-Fonds–Besançon und Vevey–Aigle, wie die SBB mitteilte. Im Kanton Waadt leistete allein die Feuerwehr 98 Einsätze – hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume. Weitere 70 Einsätze leistete die Waadtländer Polizei. Meist gaben Bäume oder Verkehrsschilder den Windböen nach. In Genf rückten die Einsatzkräfte rund 60 Mal aus. Die Stadtverwaltung schloss vorsorglich alle Parks und Spazierwege bis auf Weiteres. Zudem strich die Schifffahrtsgesellschaft alle regulären Verbindungen auf dem Genfersee für den Donnerstag. In der Waadtländer Gemeinde Bière stürzten zwei Hochspannungsmasten um. Der Unfall ereignete sich kurz vor 11 Uhr, wie der Kanton eine Meldung von «20 Minuten» bestätigte. Das Kabel sei jedoch nicht gerissen.
  • Mittelland und Nordwestschweiz: Auch hier waren Bahnstrecken betroffen, etwa zwischen Solothurn und Oberdorf SO, wo ein Baum auf die Gleise stürzte. Die Linien S20 und S21 mussten durch Busse ersetzt werden. Zudem sind stellenweise Strassen gesperrt. Zwischen Biel und Moutier sowie Basel und Laufen kam es zu Verspätungen. Im Kanton Bern sind bei der Kantonspolizei Bern bisher über 80 Meldungen eingegangen. Dabei wurden vor allem Wasser in Gebäuden, Gegenstände auf Fahrbahnen und umgestürzte Bäume gemeldet, wie eine Sprecherin gegenüber Keystone-SDA sagte. In der Gemeinde Thierachern musste die Thunerstrasse aufgrund entwurzelter Bäume gesperrt werden. In der Stadt Basel sorgte der Sturm für eine leicht verletzte Person, wie die Kantonspolizei bekanntgab.
  • Zentralschweiz: Im Kanton Luzern zählte die Polizei 30 Einsätze wegen des Unwetters. Umgestürzte Bäume hätten hier vereinzelte Sachschäden hinterlassen, jedoch niemanden verletzt, sagte ein Sprecher. Kantonal wurde mit einer Böe von 114 km/h ein neuer Oktober-Rekord aufgestellt – die höchste Windgeschwindigkeit seit Beginn der Messungen im Jahr 1981. Der bisherige Rekord lag bei 104 km/h im Oktober 2014.
  • Ostschweiz, Zürich und Aargau: Auf der Autobahn A13 bei Rüthi SG kippte der Anhänger eines Lieferwagens wegen einer starken Windböe während der Fahrt zur Seite. Beide Fahrstreifen blieben für rund zwei Stunden gesperrt. In Schaffhausen sind vereinzelt Bäume auf die Strasse gestürzt. Auch in der Region Zürich kam es zu Ausfällen im öffentlichen Verkehr: Die SBB meldete Unterbrüche bei mehreren Zug- und Seilbahnverbindungen – darunter die Luftseilbahn Felsenegg am Uetliberg. Betroffen ist zudem die Zugstrecke zwischen Brugg und Turgi (AG). In Appenzell Innerhoden war die Linie S23 zwischen Wasserauen und Weissbad ebenfalls wegen des Sturmes unterbrochen.

Betrieb am Flughafen Zürich war gestört

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Auch der Flughafen Zürich war vom Sturm betroffen. «Der Betrieb am Flughafen Zürich läuft, aber der Sturm hat auch Auswirkungen auf den Betrieb bei uns», sagte Bettina Kunz, Mediensprecherin Flughafen Zürich, am Nachmittag. «Gewisse Flugzeuge sind mit einer Verspätung von über einer Stunde abgeflogen. Wir hatten 15 An- und 15 Abflüge, die annulliert werden mussten von insgesamt 700 Flugbewegungen. 20 Flugzeuge mussten durchstarten, was bei einer Stärke dieses Windes nicht aussergewöhnlich ist.» Drei Pilotinnen und Piloten entschieden sich zudem wegen der Bedingungen ganz gegen eine Landung in Kloten und wichen auf andere Flughäfen wie Mailand, Genf oder Frankfurt aus.

SRF4 News, 23.10.25, 13 Uhr ; 

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