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Bund fördert Rangerberuf Ranger: Vom Naturfreund zum staatlich anerkannten Profi

Ranger sehen sich als Vermittler zwischen Mensch und Wildnis. Künftig wird die Ausbildung durch den Bund unterstützt.

Ob im Naturschutzgebiet oder an einem Touristen-Hotspot – immer öfter steht man einem Ranger oder einer Rangerin gegenüber. In der Schweiz sind bereits rund 300 von ihnen im Einsatz, um Besucherströme zu lenken und für den Schutz sensibler Gebiete zu sorgen.

Nun steht der Beruf vor einem wichtigen Schritt: Die Ausbildung soll künftig vom Bund anerkannt und finanziell unterstützt werden.

Ein Mann mit Feldstecher schaut in die Kamera
Legende: Matthias Schaller hat die Rangerausbildung absolviert. Er arbeitet für die Kraftwerke Oberhasli im Berner Oberland. SRF/Samuel Burri

Schon jetzt absolvieren rund 20 Personen jährlich die berufsbegleitende Rangerausbildung am Bildungszentrum Wald in Lyss im Berner Seeland. Die Popularität des Lehrgangs habe in den letzten Jahren zugenommen, erklärt David Ricci vom Bildungszentrum Wald: «Eine gewisse Nachfrage war immer da, aber seit der Covid-Pandemie hat die Nachfrage nach der Ausbildung zugenommen.»

Trendberuf dank Natur und Tourismus

Der Rangerberuf liege im Trend, erklärt Ricci, weil die Arbeit in der Natur viele anziehe. «Für viele Leute ist das eine sinnvolle Aufgabe.» Dazu kommt, dass vor allem Tourismus-Hotspots häufiger auf Ranger setzen, so Ricci: «Etwa Zermatt oder Verbier haben neu Ranger im Einsatz.»

Initiiert wurde die Anerkennung durch den Berufsverband Swiss Rangers. Leiter Andreas Anetzhofer wünscht sich eine Professionalisierung: «Es soll sich nicht jeder und jede Ranger nennen können, wie dies heute noch der Fall ist.»

Mann am Handy in der NAtur
Legende: Der Ranger stellt im Gebiet unterhalb des Sustenpasses einen Unwetterschaden fest. SRF/Samuel Burri

Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) bestätigt die geplante Einführung der Eidgenössischen Berufsprüfung zur Natur- und Umweltfachperson mit Fachrichtung Ranger.

2026 soll die Prüfungsverordnung im Bundesblatt publiziert werden, so das SBFI. Und 2027 könnten dann erste eidgenössisch diplomierte Ranger ihre Ausbildung abschliessen.

Unterstützung durch den Bund

Die staatliche Anerkennung bedeutet nicht nur eine Professionalisierung, sondern auch eine finanzielle Unterstützung: Der Bund wird bis zu 50 Prozent der Ausbildungskosten von rund 14'000 Franken pro Person übernehmen.

Und dies, obwohl längst nicht alle Absolventinnen und Absolventen eine Stelle als Ranger finden. Dies ist laut SBFI kein Problem, weil es sich bei der Rangerausbildung um eine Zweitausbildung handelt: «Einer Rückkehr in den ersten erlernten Beruf steht nichts im Wege», schreibt das SBFI.

Die Anerkennung ist ein Meilenstein für den Verband der Schweizer Ranger. Vor zehn Jahren scheiterte der erste Versuch zum Ranger mit eidgenössischem Fachausweis. Diesmal kooperieren die Ranger mit anderen Ausbildungen im Bereich Natur und Umwelt – etwa Tierschutz oder Biodiversitätsförderung. Dem eidgenössisch diplomierten Ranger scheint nun nichts mehr im Wege zu stehen.

Rendez-vous, 1.10.2025, 12:30 Uhr;liea

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