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Bundesratssprecher ist tot Vizekanzler André Simonazzi ist verstorben

  • Bundesratssprecher und Vizekanzler André Simonazzi ist gestorben. Das teilt die Bundeskanzlei mit.
  • Der gebürtige Walliser sei am Freitag «auf einer seiner geliebten Wanderungen» zusammengebrochen und verstorben.
  • André Simonazzi wurde 55 Jahre alt. Er hinterlässt eine Frau und drei erwachsene Kinder.

Der Bundesrat reagierte schockiert auf den unerwarteten Todesfall. Die Nachricht habe die Mitglieder des Bundesrates und den Bundeskanzler bestürzt, heisst es in einer Mitteilung. Bundesrat und Bundeskanzler sprächen der Familie und den Angehörigen Simonazzis ihr tiefstes Beileid aus.

Schwarz-weiss Foto eines sprechenden Mannes in Anzug bei einer Konferenz.
Legende: André Simonazzi an einer Medienkonferenz im November 2023. KEYSTONE/Anthony Anex

«André Simonazzi war ein Staatsdiener im besten Sinne des Wortes», heisst es in der Mitteilung der Bundeskanzlei weiter. «Regierungskommunikation verstand er als Dienst an der Öffentlichkeit und an der Regierung. Er wollte mit ihr die bestmöglichen Bedingungen für den Bundesrat und dessen Arbeit schaffen», wird Simonazzis Wirken gewürdigt.

Der Vizekanzler selber konnte dem Wort Staatsdiener einiges abgewinnen. Das sei ein Kompliment, sagte er in einem SRF-Interview im Jahr 2021. «Ich hoffe, dass ich ein Staatsdiener bin. In einer direkten Demokratie gibt es keine schönere Aufgabe als den Einsatz fürs Gemeinwohl.»

Mehr als 15 Jahre im Amt als Bundesratssprecher

Der aus Monthey stammende Simonazzi schloss an der Universität Genf ein Studium der internationalen Beziehungen mit dem Lizentiat ab. Danach liess er sich bei der Zeitung «Nouvelliste» zum Journalisten ausbilden. Von 1995 bis 1998 wirkte er bei der Caritas Schweiz als Pressesprecher für die Romandie. 1998 übernahm er die Gesamtabteilung für Information.

Noch keine konkrete Lösung für die Amtsgeschäfte

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Nach dem plötzlichen Tod von Vizekanzler und Bundesratssprecher André Simonazzi war zunächst unklar, wer dessen Aufgaben vorübergehend übernimmt. Es gebe dazu noch keine Lösung, die bekannt gegeben werden könne, teilte die Bundeskanzlei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage mit.

Kanzler Viktor Rossi prüfe die Situation, hiess es. Rossi ist seit Anfang Jahr im Amt. Simonazzi hatte als Vizekanzler und Bundesratssprecher die Regierungskommunikation inne. Er koordinierte die Informationstätigkeit der Departemente der Bundesrätinnen und Bundesräte. Er war auch Mitglied der Geschäftsleitung der Bundeskanzlei. Dabei betreute er unter anderem die Erarbeitung der Jahresziele des Bundesrates und stand der Bundespräsidentin beratend zur Seite.

2004 stiess er zum Informationsdienst des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). Zunächst war er stellvertretender Informationschef und Pressesprecher für die französischsprachige Schweiz. 2005 wurde Simonazzi Informationschef im Departement des damaligen SP-Bundesrats Moritz Leuenberger.

Im November 2008 wurde Simonazzi zum Vizekanzler und Bundesratssprecher ernannt. Seit dem 1. Januar 2009 hatte er an den Sitzungen der Regierung teilgenommen, Protokoll geführt und in der Bundeskanzlei mehrere Sektionen sowie den Präsidialdienst geleitet. Zudem amtete Simonazzi als Kommunikationschef des Bundesrates. Seine Aufgabe war es, sicherzustellen, dass die Landesregierung im entscheidenden Moment stets die richtigen Worte findet.

SRF 4 News, 11.05.2024, 16:30 Uhr ; 

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