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Corona-Bestimmungen in Italien Italien erweitert die Impfpflicht und schränkt die Einreise ein

Erweiterte Impfpflicht in Italien: Auch das Personal an Schulen, in der Verwaltung des Gesundheitsbereichs, bei der Polizei, dem Militär und den Rettungskräften muss sich gegen Covid-19 immunisieren, um arbeiten zu dürfen. Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi hatte sich Ende November auf die Erweiterung geeinigt. Bislang galt die Impfpflicht lediglich beim Gesundheitspersonal.

Geforderte Impfungen: «In der Impfpflicht ist auch die Booster-Impfung inbegriffen», sagt Philipp Zahn, SRF-Italien-Korrespondent. Die Belegschaft in Spitälern benötigt mit dieser Ausweitung der Impfpflicht nun die Booster-Impfung schon nach sechs Monaten. Mit dem Ablauf der Corona-Impfzertifikate nach neun Monaten ist auch für alle übrigen zur Impfung verpflichteten Arbeitnehmenden eine Auffrischung notwendig. Eine Ausnahme gilt lediglich für Menschen, für deren Gesundheit die Impfung nachweislich eine Gefahr bedeuten würde. In Italien sei auch schon eine vierte Impfung ein Gesprächsthema, sagt der Korrespondent.

Vielerorts gilt 2G: Italiens Regierung hatte bereits am 6. Dezember in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens die 2G-Regel eingeführt. Wer nicht geimpft oder genesen ist, kann seitdem beispielsweise nicht mehr in Innenräumen von Restaurants essen und nicht in Diskotheken oder ins Fussballstadion gehen. Im öffentlichen Personennahverkehr trat ausserdem die 3G-Regel in Kraft.

Wirkung von 2G: «Viele Leute haben sich nach der Einführung von 2G doch noch impfen lassen», sagt Korrespondent Zahn. Gemäss Angaben aus den Regionen hat die Zahl der Neuimpfungen zugenommen.

Verstösse gegen die Impfpflicht: Wer sich nicht an die Impfpflicht hält, muss mit einer Suspendierung und einem Lohnverzicht rechnen. Wer ungeimpft arbeitet, dem droht zudem eine Geldstrafe zwischen 600 und 1500 Euro. Für Kontrollen zur Einhaltung der neuen Regeln sind die Führungskräfte der jeweiligen Einrichtungen zuständig. Geschieht das nicht, droht ebenfalls eine Strafe zwischen 400 und 1000 Euro.

Möglichkeit der Kontrollen: «Der Stand der Impfung einer Person kann relativ gut kontrolliert werden, weil die Zertifikatspflicht in Italien schon im Oktober einführt wurde.» Man erkenne am Zertifikat, ob dieses aufgrund einer Impfung oder eines Tests ausgestellt worden sei.

Zoll zu Italien mit grosser Aufschrift: Willkommen in Italien
Legende: Die Einreise nach Italien wird erschwert. Keystone

Neue Einreiseregeln nach Italien: Ausländerinnen und Ausländer sowie Italienerinnen und Italiener müssen bei der Einreise entweder einen Antigen-Schnelltest maximal 24 Stunden vorher oder einen PCR-Test 48 Stunden vorher vorweisen können. Ungeimpfte müssen zusätzlich nach ihrer Ankunft in Italien fünf Tage in Quarantäne. Ausgenommen davon sind Kinder unter 12 Jahren.

EU ist nicht begeistert: Die EU hat eine Regel erlassen, wonach keine Einreisebeschränkungen erlassen werden sollen. «Italien spricht ganz klar von einem Präventivschutz. Man will die Verbreitung der Omikron-Virusvariante so gut wie möglich einschränken», sagt Korrespondent Zahn. In Brüssel hingegen ist man der Meinung, mindestens 48 Stunden vor Inkrafttreten hätte die EU darüber informiert werden sollen.

SRF 4 News, 15.12.2021, 10:10 Uhr: ; 

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