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Corona-Impfplattform Schwyz stoppt Impfregistrierung wegen IT-Problemen

Mehrere Kantone hatten Probleme mit der Impfplattform des Bundes gemeldet. Schwyz hat darauf reagiert: Bis auf Weiteres kann sich niemand für die Corona-Impfung registrieren.

Über ein Software-System, das der Bund den Kantonen zur Verfügung stellt, sollen sich künftig alle für die Corona-Impfung registrieren können. Die Kantone Luzern, Schaffhausen, Glarus und Schwyz vermeldeten in den vergangenen Tagen jedoch gröbere Störungen der Online-Plattform.

Rund 30'000 Personen, die sich über die Impfplattform des Bundes für die Impfung registriert hatten, müssen sich erneut anmelden. Der Grund für die IT-Probleme ist offenbar ein Softwarefehler.

Panne im Kanton Luzern behoben

Der Kanton Luzern hat heute Nachmittag bekannt gegeben, dass die Störung behoben sei. Anmeldungen könnten nun wieder vorgenommen werden und sollten wieder problemlos ablaufen. Die Online-Anmeldung ist seit Donnerstag möglich. Rund 27'000 Personen machten davon Gebrauch, bei 9300 Personen funktionierte die Anmeldung aber nicht auf Anhieb. Diese wurden oder werden per SMS informiert.

Der Kanton Schwyz teilte seinerseits mit, dass die Anmeldung weiterhin nicht möglich sei.

Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), sagte heute an einer Medienkonferenz, dass es sich bei der Plattform um ein neues Informatiksystem handle. Da sei es üblich, dass es zu Beginn zu Störungen komme. Die Probleme sollten in der Zwischenzeit aber gelöst worden sein.

Termine wurden gelöscht

Der Kanton Schwyz hatte zuvor entsprechend reagiert und die Registrierung für Impfungen vorerst gestoppt. Dies nur wenige Tage, nachdem im Zentralschweizer Kanton die Impfzentren ihren Betrieb aufgenommen haben.

Bis der Bund die technischen Probleme behoben habe, könne sich niemand für die Impfung mit den zugelassenen Stoffen von Pfizer und Moderna registrieren, teilt das Schwyzer Departement des Inneren mit. Man habe die Anmeldung kurzfristig ausgesetzt, damit der Frust bei den Impfwilligen nicht so gross sei.

Laut der Schwyzer Kantonsapothekerin Regula Willi-Hangartner bestehen verschiedene Probleme. So seien keine Termine mehr vergeben worden, obwohl solche noch verfügbar gewesen seien, was auf ein Schnittstellenproblem hinweise. Weiter habe ein Link nicht funktioniert, den Registrierte per SMS erhalten hätten und bei den Terminverschiebungen seien Termine gelöscht worden.

Via Link nochmals registrieren

Der Kanton Schwyz weist darauf hin, dass die vergebenen Impftermine dennoch wahrgenommen werden können. Ähnlich klingt es in Schaffhausen. Viele Einwohner hätten eine Warn-SMS in leicht holprigem Deutsch erhalten, wonach beim Speichern eines medizinischen Fragebogens ein Fehler aufgetreten sei, schreiben die Schaffhauser Nachrichten. Die Fehlermeldung sei echt und jede Person, die eine SMS erhalten hat, müsse sich via Link nochmals registrieren.

Der Frust bezüglich Impf-Anmeldung ist in vielen Kantonen schon länger gross. In Solothurn und im Aargau hängen viele Personen wegen überlasteter Telefonleitungen eine bis zwei Stunden in der Warteschlange, um einen Impftermin zu erhalten.

Entsprechend gross war die Hoffnung auf die Plattform des Bundes. Und entsprechend enttäuscht ist man nun vielerorts, dass die Plattform nicht wie geplant funktioniert. Die Kantone haben keinen Einfluss auf die IT-Lösung hinter der Online-Impfplattform. Diese wurde vom BAG vermittelt und wird von «OneDoc» respektive dessen Subunternehmer Soignez-Moi angeboten.

Regionaljournal Zentralschweiz, 19.01.2021, 12:03 Uhr ; 

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