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Corona-Medienkonferenz In 6 Punkten: Das sagen die Experten des Bundes zur Corona-Lage

Omikron, Booster, FFP2-Masken: Die wichtigsten Erkenntnisse der BAG-Medienkonferenz.

Omikron: «Omikron macht sich in unserer guten Stube breit», sagt Patrick Mathys, der Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). Inzwischen sei davon auszugehen, dass zehn bis 20 Prozent der Fälle auf die Omikron-Variante zurückzuführen sind. Mathys fügt an: «Aufgrund der vermuteten Eigenschaften der Omikron-Variante gehen wir davon aus, dass die neue Variante sich sehr rasch ausbreiten wird und die Fallzahlen anziehen werden.»

IPS-Betten: Die Zahl der Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen der Spitäler wird voraussichtlich noch ansteigen, prognostiziert Mathys. Damit sei trotz der abnehmenden Zahl von Ansteckungen mit dem Coronavirus zu rechnen, sagte er am Dienstagnachmittag vor den Medien in Bern. Er rechnet mit bis zu 350 Covid-Patientinnen und -Patienten schweizweit auf Intensivstationen.

FFP2-Masken: Eine allgemeine Empfehlung für das Tragen von FFP2-Schutzmasken sieht das BAG nicht vor. Der Effekt sei epidemisch gesehen nicht signifikant, wie Daten aus Österreich zeigten, sagte Mathys weiter. Er fügt an, dass FFP2-Masken in gewissen Situation durchaus Sinn ergeben, auch im privaten Bereich – beispielsweise, um vulnerable Personen zu schützen. Wichtig sei aber, dass die Maske richtig getragen werde.

Omikron: SRF-Wissenschaftsredaktor von Burg zum Wissensstand

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Die Schweizer Behörden rechnen damit, dass Omikron auch in der Schweiz bald schon dominieren wird – und sich viele Menschen damit anstecken werden. Tatsächlich verbreite sich die neue Variante unglaublich schnell, sagt SRF-Wissenschaftsredaktor Christian von Burg. «Und es können sich auch viele Menschen anstecken, die zwar geimpft, aber noch nicht geboostert sind.» Die Krankheit verlaufe dann zwar mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht schwer. «Wenn aber sehr viele Menschen gleichzeitig krank im Bett liegen, könnte es an verschiedenen Stellen eng mit der Versorgung werden», so von Burg.

Gleichzeitig ist in ersten Berichten aus Südafrika zu lesen, dass Omikron zwar ansteckender sei, aber weniger schwere Krankheitsverläufe nach sich ziehe als die derzeit dominierende Delta-Variante. Wie krank Omikron wirklich mache, sei aber immer noch unklar, relativiert der Wissenschaftsredaktor. Aus Südafrika gibt es zwar ermutigende Berichte: In der Provinz, in der Omikron zuerst entdeckt wurde, gehen die Ansteckungen wieder zurück. Zudem mussten nach dem sehr schnellen Anstieg der Infektionszahlen sehr viel weniger Menschen hospitalisiert werden als bei der Delta-Variante.

«Das alles lässt hoffen», sagt von Burg. Aber: «Diese Beobachtungen kann man nicht einfach auf Europa übertragen.» Denn in Südafrika seien fast alle Menschen bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen oder geimpft – und dadurch besser geschützt. «Zudem ist das Durchschnittsalter in Südafrika sehr viel niedriger als bei uns. Und je jünger man ist, umso weniger wird man krank.» Verfrühte Hoffnungen dürfe man sich also keine machen aufgrund der deutlichen Unterschiede zwischen Südafrika und Europa.

Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte (VKS), merkte an, dass das Tragen von FFP2-Masken allenfalls eine Möglichkeit sei, wenn es zu grossen Ausfällen beim Gesundheitspersonal kommen würde und diese trotz Quarantäne arbeiten müssten.

Boosterimpfungen: Boostern bis Ende Februar für alle, die das wollen – dieses Versprechen dürfte die Mehrheit der Kantone halten. Davon geht Rudolf Hauri aus. Auch wenn es eine etwas «sportliche Zeitrechnung» sei – er rechne damit.

Auslastung der Spitäler: Laut Hauri sind die Spitäler in der Schweiz stark belastet. Verlegungen seien aber nach wie vor möglich und Verschiebungen von Wahleingriffen fänden nicht flächendeckend statt. Er sprach von einer «labilen Stabilisierung der Fallzahlen». Es gebe noch immer kantonale Unterschiede, sei es bei der Kontaktverfolgung, beim Testen und der Spitalbelegung. Verschiedene Kantone hätten die Kapazitäten für Auffrischimpfungen angepasst, sagte der Präsident der VKS weiter. Ausserdem fügte er an, dass kleinere Kantone flexibler seien als grössere. Und die gute Nachricht: «Derzeit gibt es durchaus noch freie Kapazitäten.»

Zusätzliche Massnahmen: Laut Mathys sei es zudem «gut möglich», dass weitere Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergriffen werden müssen. Aufgrund der erwarteten Omikron-Welle würden sämtliche Massnahmen überprüft. «Es bleibt abzuwarten, ob die geltenden Massnahmen den Druck auf die Spitäler entlasten können», sagte er. Es könne gut sein, dass weitere Massnahmen notwendig würden. Man müsse genau und laufend beobachten, wie Omikron sich verhalte. «Besser wäre es, wir würden schon alles über die Variante wissen.»

SRF 4 News, 21.12.21, 14:00 Uhr ; 

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