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Cybercrime gegen Politiker Phishing trifft Basler Grossräte: Betrüger wollen Coop-Gutscheine

Mehrere Basler Politikerinnen und Politiker haben in den letzten Wochen Phishing-Mails erhalten – auf Schweizerdeutsch.

Unter Basler Politikerinnen und Politikern sorgt derzeit eine Phishing-Welle für Aufsehen: Mehrere Mitglieder des Grossen Rats wurden per E-Mail kontaktiert – scheinbar von Kolleginnen oder Kommissionspräsidien. Der Inhalt: eine dringende Bitte, möglichst rasch zurückzuschreiben.

Die E-Mails wirken täuschend echt.
Autor: Balz Herter Präsident Grosser Rat BS (Mitte)

Grossratspräsident Balz Herter (Mitte) bestätigt gegenüber SRF, dass er selbst eine solche Nachricht erhalten habe. «Die E-Mails wirken täuschend echt und kommen im Namen von bekannten Ratsmitgliedern», sagt Herter.

Text in Mail
Legende: Balz Herter

Die Nachrichten sind auf Schweizerdeutsch verfasst und per Vornamen unterschrieben, in diesem Fall von einer SVP-Grossrätin: «Hoi Balz, ich hoffe dir gaht's guet (…) Liebe Grüsse Gianna Hablützel-Bürki.» Mindestens 40 weitere Grossrätinnen und Grossräte hätten die gleiche Nachricht erhalten. Wenn man zurückschreibt, erhalte man die Aufforderung, einen Einkaufsgutschein zu besorgen, so Herter.

Mann mit blonden welligen Haaren und blauem Jackett blickt in die Kamera
Legende: Auch er hat Phishing-Nachrichten erhalten: Balz Herter, hier bei den Eidgenössischen Wahlen in Basel im Oktober 2023. KEYSTONE/Georgios Kefalas

Niemand hereingefallen – aber viele betroffen

Laut Herter sei, soweit ihm bekannt, niemand auf die Masche hereingefallen. Bereits im Sommer habe der Parlamentsdienst eine ähnliche Phishing-Welle registriert – nun seien es deutlich mehr Betroffene. «Die aktuelle Welle betrifft mehrere Kommissionen. Wir haben die Fälle der Staatsanwaltschaft gemeldet.»

Mail mit Text
Legende: Bereits im Sommer gab es ähnliche Phishing-Versuche gegen Basler Grossrätinnen und Grossräte. Balz Herter

Die Basler Staatsanwaltschaft bestätigt auf Anfrage, dass es sich um klassische Phishing-Versuche handelt. Ziel solcher Betrugsmaschen sei es, an persönliche Daten, Kreditkartennummern oder Geld zu gelangen – in diesem Fall durch den Versand von angeblichen Gutscheincodes des Grossverteilers Coop.

Vorsicht vor Phishing und Cyberbetrug

Box aufklappen Box zuklappen

Phishing ist eine Betrugsmasche, bei der Kriminelle versuchen, über gefälschte E-Mails oder Nachrichten an persönliche Daten oder Geld zu gelangen. Die Nachrichten wirken oft vertrauenswürdig – sie kommen scheinbar von Kolleginnen, Vorgesetzten oder offiziellen Stellen.

Typische Merkmale

  • Dringende Aufforderung, zu handeln (z. B. Gutscheine kaufen, Daten übermitteln)
  • Ungewöhnliche Sprache oder Grammatikfehler
  • Aufforderung, vertrauliche Informationen preiszugeben

Weitere Cyberbetrugsformen

  • CEO-Fraud: Täuschung im Namen von Führungspersonen
  • Fake-Rechnungen: Betrügerische Zahlungsaufforderungen
  • Smishing: Phishing per SMS
  • Vishing: Betrugsversuche per Telefon

Warum gerade Politikerinnen und Politiker ins Visier geraten sind, ist unklar. Herter vermutet, dass die Betrüger die öffentlich zugänglichen E-Mail-Adressen auf der Website des Grossen Rats entdeckt hätten. «Solche Fälle gibt es auch in Unternehmen – etwa im Namen von Geschäftsführern. Jetzt trifft es halt auch die Politik.»

Die Staatsanwaltschaft rät zur Vorsicht: Wer unerwartet per Mail zu dringenden Handlungen aufgefordert wird – insbesondere zu Geldtransfers oder Gutscheinkäufen –, sollte skeptisch sein und im Zweifel direkt nachfragen.

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Regionaljournal Basel, 17.11.25, 6:32 Uhr ; 

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