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Der Schweizer Wald leidet Extremer Befall von Borkenkäfern

  • In den Schweizer Wäldern ist der zweithöchste je gemessene Befall von Borkenkäfern verzeichnet worden.
  • Vor allem auf der Alpennordseite und in den Alpen sind die Zahlen hoch, wie die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) mitteilt.
  • Inklusive der Schätzungen für die Winterperiode belaufe sich der Befall auf 1.4 Millionen Kubikmeter Käferholz, heisst es nach der jährlichen Umfrage «Waldschutz Schweiz» bei allen Schweizer Forstrevieren.

Der extreme Sommer 2018 wirkt nach: Die durch die Trockenheit geschwächten Fichten hatten dem Borkenkäfer wenig entgegenzusetzen. Der Borkenkäfer konnte sich 2019 stark vermehren. Grund dafür dürfte sein, dass sich bei den warmen, trockenen Bedingungen im Herbst 2018 in tieferen Lagen eine dritte Käfergeneration entwickeln konnte.

Auf der Alpensüdseite nahm die Menge von Käfer befallenen Holz zwar ab, aber in den Alpen und vor allem auf der Alpennordseite stieg der Befall markant: Alle Kantone, ausser dem Kanton Zug, verzeichneten eine Zunahme des Käferbefalls, schreibt die WSL in einer Mitteilung.

Heisser Sommer ist schuld

Millionen Larven überwinterten in der Borke der Fichten, schwächten die Bäume und hatten im Frühjahr 2019 einen guten Start. Der Sommer 2019, der drittheisseste seit Messbeginn, tat ein Übriges: Nahrung und Lebensraum im Überfluss für den Borkenkäfer. Die Anzahl neuer Befallsherde schnellte von 9200 im Vorjahr auf 15'000 hoch.

Bevor der Buchdrucker (Ips typographus) im Frühjahr wieder ausfliegt, sollte es Forstdiensten und Waldeigentümer gelingen, 82 Prozent des befallenen Käferholzes aus dem Wald zu entfernen, hiess es weiter. Der Rest verbleibt in den Wäldern, sofern die stehend abgestorbenen Bäume keine Gefahr für Menschen darstellen. Der Buchdrucker befällt nämlich nur relativ frisch abgestorbene Bäume.

Käferzahl bleibt auf hohem Niveau

Wenn 2020 weniger heiss und trocken werden sollte als 2019, wäre der Höhepunkt der Massenvermehrung zwar überschritten, die Borkenkäferzahlen dürften aber auf hohem Niveau bleiben, hielt die WSL fest. Zum einen wegen der relativ grossen Menge Käferholzes, die in den Wäldern verblieben ist. Zum anderen, weil der Buchdrucker weiterhin viele angeschlagene Fichten in den Wäldern vorfindet, die ihm wenig entgegenzusetzen haben.

Auch die Auswirkungen der Sturmschäden, die im Januar und Februar entstanden, seien noch nicht abzuschätzen. Die gestürzten Bäume bieten dem Buchdrucker einen idealen Lebensraum. Werden sie nicht rechtzeitig entfernt, bedeutet die nächste Käfergeneration einen erneuten Ansturm auf die Fichten.

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