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Die Schweiz im Trockenen Kein Feuerwerk, hoher Wasserverbrauch und durstige Tiere

Die Schweiz ächzt unter der anhaltenden Trockenheit. Das hat Auswirkungen auf verschiedene Bereiche.

Kein Feuerwerk auf dem Gurten: Die anhaltende Trockenheit macht der 1. August-Feier in Bern einen Strich durch die Rechnung. Die Berner müssen auf das traditionelle Grossfeuerwerk am Gurten verzichten. Auch das Höhenfeuer am Berner Hausberg findet wegen der Brandgefahr nicht statt. Auch im ganzen Glarnerland sowie neu auch in der Stadt Schaffhausen darf am Nationalfeiertag kein Feuerwerk gezündet werden.

Feuerwerk über dem Bundeshaus in Bern.
Legende: Die Berner müssen heuer auf das traditionelle 1. August-Feuerwerk verzichten. Keystone

Verkauf von Feuerwerk eingestellt: Auch die grösste Migros-Genossenschaft reagiert auf die zahlreichen Feuerverbote. Die Migros Aare hat den Verkauf von Feuerwerk eingestellt. Bereits gekaufte Ware kann mit dem Kassenbon zurückgegeben werden. Die Migros Aare ist in den Kantonen Bern, Solothurn und Aargau tätig. Auch in diversen Ostschweizer Kantonen verzichten Migros und Coop auf den Verkauf von Feuerwerksartikel.

Igel und Vögel haben Durst: Die Trockenheit macht auch vielen Tieren zu schaffen. Pfützen und kleine Wasserstellen sind ausgetrocknet. Igel, Vögel und andere Kleintiere finden daher kaum noch Wasser. Der Schweizer Tierschutz ruft nun dazu auf, Wasserschalen in Gärten und Grünanlagen aufzustellen. Die Schalen sollten jedoch möglichst flach sein, damit die Tiere nicht hineinfallen und ertrinken können.

Ausserdem muss das Wasser regelmässig gewechselt und das Gefäss sauber gehalten werden, wie Helen Sandmeier vom Schweizer Tierschutz STS sagt. Die Tränke sollte möglichst an einem schattigen, ruhigen Ort platziert werden. Damit Igel nicht in Gartenteichen ertrinken, wenn sie daraus ihren Durst löschen wollen, können an steil abfallenden Ufern Kletterhilfen angebracht werden. Tiere, die ins Wasser fallen, schaffen es dann aus eigener Kraft ins Trockene.

AKW Mühleberg gedrosselt: Wegen der Hitze musste das AKW Mühleberg im Kanton Berg seine Leistung um rund zehn Prozent zurückfahren. Grund dafür sind die hohen Temperaturen der Aare, deren Wasser zur Kühlung des AKW-Reaktors genutzt wird. Die Drosselung sei im Sommer nichts Aussergewöhnliches, sagt BKW-Mediensprecher Tobias Habegger. Auf die Stromversorgung im BKW-Gebiet hat die Drosselung keine Auswirkung. Die BKW produziere mehr Strom als die Kunden verbrauchten, sagte Habegger.

Massiver Wasserverbrauch in Winterthur: Der Wasserverbrauch ist vielerorts stark angestiegen. So werden in Winterthur zurzeit rund 32'000 Kubikmeter Wasser pro Tag verbraucht. Das sind rund 35 Prozent mehr als im Jahresdurchschnitt und 45 bis 50 Prozent mehr als in der letzten Juliwoche 2017.

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