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Doch kein junger Covid19-Toter Todesfall eines unter 30-Jährigen war Fehlinformation

Der Kanton Bern korrigiert die Meldung des BAG, wonach ein Mann zwischen 20 und 29 verstorben sei.

Der Kanton Bern hat am Freitagabend eine Meldung des Bundesamts für Gesundheit korrigiert, wonach ein Mann in der Alterskategorie der 20- bis 29-Jährigen in Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung verstorben sei.

Es handle sich um eine Fehlinformation, die «aufgrund von Unklarheiten auf der klinischen Meldung einer Person erfolgte, die sich Isolation befindet und keine schweren Covid-19-Symptome hat», schreibt die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons in einer Medienmitteilung. Der Kanton Bern habe keine Todesfallmeldung an das BAG gesandt, heisst es weiter.

Todesdatum falsch eingetragen

Das BAG bestätigt dies auf seiner Webseite. Das Todesdatum sei fälschlicherweise auf der klinischen Meldung der Person eingetragen worden. «Wir haben beim Kanton nachgefragt; dort wurde dann geklärt und es wurde klar, dass es sich um einen falschen Eintrag handelte», erklärte BAG-Sprecher Yann Hulmann auf Anfrage von SRF.

Offenbar Formular falsch ausgefüllt

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Der Fehler passierte bei einer klinischen Meldung eines Isolationsfalles. Offenbar enthält das Formular ein Feld, das bei Todesfällen angekreuzt wird. In diesem Feld habe sich aus unerfindlichen Gründen eine Zahl befunden und kein Kreuz, sagte Gundekar Giebel, Kommunikationschef der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern dem «Tagesanzeiger».

Das BAG habe die Meldung als Todesfall gewertet, ohne auf das Todesfall-Formular zu warten, das normalerweise ebenfalls verschickt wird. «Leider wurde auch zu spät abgeklärt, weshalb sich eine Zahl und kein Kreuz in dem Feld befand», sagte Giebel der Zeitung weiter. Der Fehler flog erst auf, nachdem Kuster die Medien schon via Pressekonferenz über den Fall informiert hatte.

Das BAG wird die Todesfallstatistik der Covid-19-Fälle am Samstag um minus 1 korrigieren. «Es kann vorkommen, dass fehlerhafte Meldungen bei uns eintreffen und später wieder korrigiert werden müssen – das kann auch Hospitalisierungen oder Todesfälle betreffen», sagt Hulmann weiter.

An einer Medienkonferenz am Freitagnachmittag hatte Stefan Kuster, Leiter Übertragbare Krankheiten beim BAG, einen Medienbericht bestätigt, demzufolge ein Mann unter 30 Jahren und ohne Vorerkrankungen im Kanton Bern im Zusammenhang mit einer Covid19-Erkrankung verstorben sei. Ein solcher Todesfall sei tragisch, hatte Kuster gesagt. Die Meldung sorgte für Aufsehen, da es das erste Opfer in der Schweiz in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen gewesen wäre.

Es ist nicht die erste Kommunikationspanne im Zusammenhang mit Corona. Zuletzt sorgte eine Statistik des BAG mit falschen Zahlen zu den Ansteckungsorten für Aufregung.

Ende April war in der Todesfallstatistik des BAG fälschlicherweise ein 9-jähriges Mädchen aufgetaucht. Tatsächlich handelte es sich um eine 109-jährige Frau. Bei der Erfassung des Geburtsdatums war ein Fehler passiert.

Liveübertragung auf SRF info, 14.08.2020, 14 Uhr ; 

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