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Drohender Bergsturz Brienz GR wieder wegen Bergsturzgefahr gesperrt

  • Das Bündner Dorf Brienz ist wegen Bergsturzgefahr erneut gesperrt worden.
  • Zuletzt beschleunigten sich Gesteinsmassen am Berg über dem Dorf so stark, dass sie abzustürzen drohen.
  • Die Einwohnerinnen und Einwohner sind bereits seit letztem November evakuiert.

Zuletzt war es ihnen möglich, das Dorf tagsüber zu betreten und beispielsweise die Landwirtschaftsflächen zu bewirtschaften. Doch auch das musste jetzt untersagt werden, wie die zuständige Gemeinde Albula in einer Mitteilung schrieb.

Geschlossene Schranke auf ländlichem Weg mit Dorf im Hintergrund.
Legende: Das Bergdorf Brienz/Brinzauls ist seit November evakuiert, weil ein massiver Bergsturz droht. (17.11.2024) Keystone / TIL BUERGY

Die ortsansässigen Bauern hätten die Tiere bereits am Sonntag von den Weiden holen müssen. Bei den absturzgefährdeten Massen handle es sich um eine geschätzte halbe Million Kubikmeter Fels, sagte der Kommunikationsbeauftragte der Gemeinde Albula, Christian Gartmann, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das ist etwa die Menge von 500 Einfamilienhäusern.

Weitere 1.2 Mio. Kubikmeter absturzgefährdet

Zusätzlich sind weitere 1.2 Millionen Kubikmeter Felsmassen in Bewegung. Diese reagieren einerseits sehr stark auf Niederschläge, aber auch auf herunterfallende Felsbrocken. Die beiden Gefahrenbereiche, das östliche Plateau und die Schutthalde, seien also miteinander gekoppelt, so Gartmann weiter. Löst sich das Plateau, kommt vermutlich auch die darunter liegende Schutthalde in Bewegung. Das Ausmass eines solchen Absturzes sei noch nicht abschätzbar.

Derzeit würden Geologinnen und Geologen herauszufinden versuchen, wie weit das Material ins Dorf vordringen könnte. Die Strassen an der Albula und in Richtung Lenzerheide seien jedoch im Moment nicht stärker gefährdet. Ebenso die Bahnlinie. Sie bleiben offen. Mehrere Systeme würden den Hang überwachen, hiess es in der Mitteilung der Gemeinde weiter. Sobald die Gefahr durch das östliche Plateau besser einschätzbar sei, werde erneut informiert.

SRF 4 News, 16.6.2025, 17 Uhr ; 

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