Seit 1945 sendet die SRG tagtäglich die Sendung «Echo der Zeit». Zu Beginn lief die Nachrichtensendung zwischen 19:20 bis 19:55 Uhr auf dem Landessender Radio Beromünster und überdauerte alle noch so starken Veränderungen. Fünf Fakten aus 80 Jahren Radiogeschichte.
Start ohne Signet
Das «Echo der Zeit» begann am 17. September, einen Tag nach dem geplanten Start, mit der ersten Sendung. Auf ein Signet wurde anfangs verzichtet, da die Macherinnen und Macher zuwarten wollten, bis sich die Sendung bewährt.
Die Bedenken, ob täglich genug Aktualität vorhanden sei, um die Sendezeit zu füllen und die Frage, welcher Art die Aktualitäten sein werden, sollten vor dem Signet geklärt werden.
Keine politische Hintergrundsendung
Das «Echo der Zeit» hatte nicht von Anfang an den Anspruch, eine politische Hintergrundsendung zu sein. So wurde in den Anfängen ein Beitrag über die Kirschernte im Baselbiet mit schmackhaften Rezepten ergänzt. Samuel Bächli, ehemaliger Direktor von Radio Zürich, erinnerte sich anlässlich des 60. Geburtstags vom «Echo der Zeit», dass die ersten Echo-Macher wenig Ahnung hatten von Politik und der ursprüngliche Auftrag darin bestand, das bürgerliche Kultur- und Bildungsgut zu verbreiten.
Bilder aus dem Echo-Archiv
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Bild 1 von 4. Heiner Gautschy in New York berichtet für das «Echo der Zeit». Bildquelle: Keystone/Christian Beutler.
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Bild 2 von 4. In den frühen 70er-Jahren begann das «Echo» mit der politischen Inlandsberichterstattung. Bildquelle: Radiozeitung.
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Bild 3 von 4. Die Sendung machte es möglich, die Hörerinnen und Hörer über tagesaktuelle Ereignisse zu informieren. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 4. Seit 2005 ist das «Echo der Zeit» als Podcast verfügbar. Bildquelle: SRF.
Die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren Literatinnen und Literaten, sowie Schauspielerinnen und Schauspieler und keine Journalisten im heutigen Sinn.
Der usprüngliche Auftrag bestand darin, das bürgerliche Kultur- und Bildungsgut zu verbreiten.
Die politische Inlandsberichterstattung begann erst ab der ersten Hälfte der 1970er-Jahre. Der bis zu diesem Zeitpunkt drei-minütige Beitrag zu Inlandthemen sollte neu zur politischen Inlandsberichterstattung werden und ein praxisnahes Bild der eidgenössischen Politik abbilden.
Das «Echo der Zeit» blickt ins Archiv
Das «Echo» wurde zur Sendung, die es ermöglichte, Ereignisse, die man nicht voraussehen konnte, noch am selben Abend den Hörerinnen und Hörern zu vermitteln.
Beiträge per Schiff und Post verschickt
Mit der Lancierung des «Echo der Zeit» wurde ein Netzwerk von Auslandskorrespondenten aufgebaut. Unter anderen lieferte die Journalistin Annemarie Schwyter Berichte, Interviews und Einschätzungen zu den Vorkommnissen in Spanien, Portugal, Marokko, Algerien und Tunesien. Sie war damit eine der ersten Auslandskorrespondentinnen auf dem Sender von Radio Beromünster.
Die Auslandskorrespondentinnen und Auslandskorrespondenten produzierten Berichte auf Platten, die sie dann per Schiff oder per Luftpost in die jeweiligen Studios schicken liessen. Das erforderte je nach Postweg und Entfernung einige Tage bis zu Ankunft der «Aktualität» in der Schweiz. Heute kann die Sendung nahezu in Echtzeit produziert werden.
Reportagereisen ins Nachkriegs-Europa
Reportagereisen nahmen einen grossen Platz ein in den Anfängen des «Echo der Zeit». Diese wurden meist von Hilfsorganisationen bezahlt, im Gegenzug berichtet der Reporter über den Nutzen der Organisationen und den Nutzen der Spendengelder.
Im Geschäftsbericht der SRG 1945 steht dazu: «Gleich nach der Waffenniederlegung versuchten wir unseren Hörern Eindrücke aus den einst besetzten und nun wieder befreiten Ländern zu vermitteln, aus dem Elsass, aus Holland, Norwegen, Paris. Mit diesen Sendungen wurde nicht wenig dazu beigetragen, das Verständnis unseres Volkes für dessen Nachbarvölker und ihre heldenhaften Kämpfe gegen die Unterdrücker zu fördern, und zu zeigen, mit welchem festen Willen sie an den Wiederaufbau ihres Landes gehen.»
«On demand» verfügbar
Seit 2005 ist das «Echo» mobil. Die Radiosendung konnte neu auf MP3-Player heruntergeladen werden und ist bis heute auf den Podcast-Plattformen verfügbar. Somit konnte die Radiosendung neu zeitunabhängig gehört werden.