Die Anzahl Personen zwischen 10 und 19 Jahren, die mindestens eine Impfdosis erhalten haben, ist in den letzten zwei Wochen um rund 14 Prozent gestiegen. Dieser Anstieg ist so hoch, wie in keiner anderen Altersklasse. Allerdings haben die Teenager auch noch Aufholbedarf, denn die Impfquote der 10- bis 19-Jährigen liegt mit 17.88 Prozent noch deutlich unter der gesamtschweizerischen Quote von 50.89 Prozent.
Dies soll sich ändern. An der Medieninformation des BAG verkündete Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF), dass der Bund nun auch allen Jugendlichen ab 12 Jahren vorbehaltlos empfiehlt, sich impfen zu lassen.
Die epidemiologische Lage hätte sich mit der Delta-Variante geändert, erklärte Berger und ergänzte: «Diese Variante ist ein neues, ansteckenderes Virus. Es ist so ansteckend wie die Windpocken und führt deshalb auch zu mehr Infektionen bei Jugendlichen.»
Die Kantone bemühen sich schon länger, die Impfbereitschaft der Jugendlichen zu erhöhen. Mit niederschwelligen Impfangeboten wie Impfbussen an Schulen und weiteren Walk-in-Möglichkeiten versucht man, an sie heranzukommen.
Man muss zu den jungen Leuten hingehen.
«Wenn die Jugendlichen nicht in die Impfzentren kommen, dann gehen wir zu ihnen», lautet in vielen Kantonen das Motto. So auch im Kanton Schaffhausen, wo der Impfbus Halt vor der Kantonsschule macht. Es sei nötig, das Angebot anzupassen, sagt die Leiterin des Gesundheitsamts Anna Sax: «Man muss es so organisieren, dass sie sich spontan impfen lassen können und sich nicht vorher anmelden müssen. Sie müssen dem begegnen und so muss man eigentlich zu den jungen Leuten hingehen.» So liessen sich an der Kantonsschule Schaffhausen an einem Tag über 30 Schülerinnen und Schüler impfen.
Auf dem richtigen Weg – aber noch nicht am Ziel
Die Gesundheitsbehörden des Kantons Schaffhausen wollen noch mehr junge Leute erreichen. Deshalb wird die Impfequipe auch noch das Berufsbildungszentrum und das KV besuchen. Dass solche Aktionen die Impfbereitschaft der Jugendlichen erhöhen, sieht auch Lukas Engelberger, Gesundheitsdirektor des Kantons Basel-Stadt und Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK).
Wir können noch mehr machen.
Die Jugendlichen zum Impfen zu bringen, sei nicht einfach. Dies liege aber nicht nur daran, dass sie unwillig seien: «Wir auf unserer Seite wollen uns auch verbessern. Wir wollen auch noch mehr machen. Wir werden in den nächsten Wochen noch mehr kommunizieren. Wir werden noch direkter die Leute zu erreichen versuchen, auch die Jugendlichen. Mehr Impfangebote machen, Impfungen in Praxen und Apotheken bringen. Wir sind uns auch bewusst: Wir können noch mehr machen.»