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Masserey: «Wir müssen vorsichtig bleiben»
Aus News-Clip vom 09.02.2021.
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Experten zur Corona-Situation Brasilianische Virusvariante erstmals in der Schweiz nachgewiesen

  • Am Montag wurde das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erstmals über einen Fall der brasilianischen Mutation informiert.
  • In der Schweiz sind bisher 4411 Fälle mit den mutierten Coronavirus-Varianten entdeckt worden, rund 60 Prozent mehr als noch vor einer Woche, sagte Virginie Masserey vom BAG vor den Medien.
  • Martin Ackermann, Präsident der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes, sieht bei der Reduktion der Mobilität der Bevölkerung noch Potenzial.

Epidemiologen schätzen den Anteil der Fälle mit mutierten Coronavirus-Varianten in der Schweiz mittlerweile schweizweit auf 30 bis 40 Prozent. Bei der brasilianischen Variante sei man dabei zu klären, wie das Virus in die Schweiz gelangt sei.

Viele Mutationen mit unklarer Linie

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Bisher hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 4411 Ansteckungen mit mutierten Varianten gemeldet. Davon wurden 1692 entdeckte Fälle der britischen Variante (B.1.1.7) zugeschrieben, und 69 weitere der südafrikanischen (B1.351), wie das BAG auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Bei den übrigen 2650 Fällen war zwar eine Mutation vorhanden, die Linie aber unklar.

Am meisten Fälle der britischen Variante wurden bisher in der Waadt (312), in Bern (251) und in Genf (206) entdeckt. Bei den Mutationen mit unklarer Linie lagen die Kantone Zürich (524) und Genf (513) weit vor St. Gallen (194), Aargau (182), Graubünden (180), Tessin (170) und Bern (158).

Laut Martin Ackermann von der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes ging die durchschnittlich zurückgelegte Distanz in den letzten Wochen um weniger als zehn Prozent zurück. Im Januar seien pro Tag im Durchschnitt 30 Kilometer zurückgelegt worden, während des Lockdowns im vergangenen Jahr seien es hingegen weniger als 20 Kilometer gewesen, sagte Ackermann.

Ackermann betonte, dass sich die Ansteckungen mit den bekannten Virenstämmen inzwischen alle vier Wochen halbierten. Das sei ein Hinweis auf die Wirksamkeit der am 18. Januar beschlossenen Massnahmen.

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Ackermann: «Wir müssen unsere Bemühungen eher verstärken»
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Sorgen bereiteten hingegen die neuen Varianten, die rund 50 Prozent ansteckender sind. Bei der Variante B117 verdoppeln sich laut Ackermann die Infektionen einmal in zehn Tagen. Rund ein Fünftel der heutigen Fälle könnten laut Modellrechnungen auf diese Mutation zurückgeführt werden.

Aus diesem Grund ist es laut Ackermann angezeigt, die Bemühungen eher zu verstärken als zu reduzieren. Das Ziel sei es, zu verhindern, dass man im März ein schnelles exponentielles Wachstum habe. Bisher sei es nicht gelungen, die wachsenden Infektionen mit B117 zu reduzieren, erklärte Ackermann.

Keine grossen Probleme an den Grenzen

Am ersten Tag mit dem neuen Corona-Regime an den Schweizer Grenzen habe es keine wesentlichen Probleme gegeben. Das Verständnis bei den Reisenden sei sehr gross, sagte Christian Bock, Direktor der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV).

Es habe am Montag 217 Fälle von Personen gegeben, die die Meldepflicht nicht beachtet hätten, berichtete Bock. In 26 Fällen habe kein gültiger PCR-Test vorgelegen, eine Person habe in der Folge auf die Einreise in die Schweiz verzichtet. Den Gesundheitsbehörden seien somit 25 solche Fälle gemeldet worden, so Bock.

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Bock: «Keine Bussen zu Beginn an der Grenze»
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Bussen hätten die Zollbeamten vorerst noch keine ausgestellt. Für die Missachtung der Meldepflicht sei eine Busse von 100 Franken vorgesehen, für einen fehlenden PCR-Test eine von 200 Franken.

Der Grenzverkehr sei deutlich zurückgegangen, sagte Bock weiter, vor allem in der Nacht. Es habe wegen der zusätzlichen Kontrollen auch keine Staus gegeben. Alle Übergänge seien offen und es gebe keine systematischen Kontrollen, nur bei Anhaltspunkten oder Zweifeln. Im Moment könne man den Einsatz personalmässig alleine stemmen, sagte Bock. Insgesamt beschäftigt die EZV rund 5000 Mitarbeitende.

Impfstrategie der Westschweiz

Die Westschweizer Kantone können ihren bereits geimpften verletzlichen Personen die zweite Impfdosis garantieren. Das gelingt durch eine kontinuierliche Impfstrategie, die sich laufend am gelieferten Impfstoff orientiert. Damit hätten die Westschweiz und sein Kanton Waadt einer Stop-and-Go-Strategie eine Absage erteilt, sagte Karim Boubaker, Waadtländer Kantonsarzt und Präsident der Kommission der Westschweizer Kantonsärztinnen und -ärzte.

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Boubaker: «Wir müssen die zweite Impfdosis garantieren können»
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SRF 4 News, 09.02.2021, 15 Uhr;

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