Die Situation: Die Jugendorganisation Jungwacht Blauring Baden erhält weniger Geld von der römisch-katholischen Kirche. Die Kirchenpflege Baden-Ennetbaden bezahlt dieses Jahr statt 25'000 Franken wie in den letzten Jahren nur noch die Hälfte. Zur Diskussion steht, die Unterstützung 2026 sogar ganz zu streichen.
Die Reaktion: Der Entscheid der katholischen Kirche sei ein harter Schlag für Jungwacht Blauring Baden, sagt Fabian Karbe, Scharleiter Jungwacht Baden: «Der Entscheid hat weitreichende Konsequenzen.» Die Jubla sei auf diese Unterstützung angewiesen, um weiterhin ein Angebot für Kinder und Jugendliche bieten zu können.
Die Begründung: Die Kirchenpflege der römisch-katholischen Kirche Baden-Ennetbaden hofft auf Verständnis für ihren Entscheid. Dieser stehe in direktem Zusammenhang mit dem Mitgliederschwund bei der Kirche, erklärt Präsidentin Beatrice Eglin: «Dadurch haben wir immer weniger Einnahmen. Auf der anderen Seite erwarten die Menschen immer noch die gleiche Dienstleistung. Das geht einfach nicht auf.»
Das Gesamtbild: Für die Jubla Baden sind die Sparmassnahmen der katholischen Kirche nicht die einzigen Einbussen. Anfang Juni wurde bekannt, dass es Kürzungen bei Jugend+Sport – kurz J+S – gibt. Der Bund fährt die Unterstützung ab 2026 um 20 Prozent zurück. Grund dafür sind Sparmassnahmen. Sie bereiten zurzeit zahlreichen Jugendorganisationen Sorgen.
Es gibt Abteilungen, bei denen die reformierte Kirche den Sparhammer bereits angesetzt hat.
Die Reformierten: In derselben Situation ist auch die Jugendorganisation Cevi, die der reformierten Kirche nahesteht. «Im Allgemeinen spürt man den finanziellen Druck sehr. Die Abteilungen vor Ort sind die ersten, die die Kürzungen der Kirche spüren», sagt David Niklaus vom Cevi-Regionalverband AG-SO-LU-ZG. Allerdings sei die Situation der einzelnen Abteilungen sehr unterschiedlich. «Es gibt Abteilungen, bei denen die Kirche den Sparhammer bereits angesetzt hat und denen deswegen schon viel weniger Geld zur Verfügung steht.» Da stehe beispielsweise ein Verbandshaus zur Diskussion oder ein Materialbus.
Der Mehrwert: Sowohl Jubla als auch Cevi betonen, dass die Nähe zur Kirche wichtig bleibe, trotz finanzieller Einschränkungen. «Wir haben eigentlich einen guten Draht zur Kirche. Wir schätzen die Zusammenarbeit», erklärt Fabian Karbe, Scharleiter der Jungwacht Baden. Und David Niklaus vom Cevi-Regionalverband AG-SO-LU-ZG meint: «Wir arbeiten gerne mit der Kirche zusammen.» Die Zusammenarbeit sei wertvoll.
Die Zukunft: Die Jubla Baden wird auch weiterhin gratis Räume der katholischen Kirche nutzen können, trotz der Sparmassnahmen. Trotzdem suchen sowohl Jungwacht Blauring als auch die Cevi in der aktuellen Situation nach neuen Möglichkeiten für die Finanzierung. David Niklaus vom Cevi-Regionalverband AG-SO-LU-ZG erwähnt etwa Flohmärkte oder Kuchenverkäufe. Die Jubla Baden wartet gespannt auf das Budget 2026: Dann wird klar, wie es mit der finanziellen Unterstützung der Kirchgemeinde weitergeht.