Schneller durch die Gepäckkontrolle – ohne Sicherheitseinbussen: Das versprechen die neuen CT-Scanner am Flughafen Zürich. Seit Juli sind zwei solcher Geräte im Einsatz. Nach der Testphase sollen sie breitflächig zum Einsatz kommen.
Hansjörg Bürgi ist Aviatik-Experte und Chefredaktor der Zeitschrift Skynews.ch und erklärt, welche Anstrengungen sonst noch unternommen werden, um Flugreisen effizienter zu machen.
SRF News: Was halten Sie von den neuen CT-Scannern?
Hansjörg Bürgi: Es ist für die Passagiere ein riesiger Komfortvorteil, wenn man das Getränk, den Laptop und andere elektronische Geräte nicht mehr auspacken muss.
Wie gut funktionieren diese Geräte bislang?
Bei einem Aufenthalt am Flughafen Frankfurt ist mir aufgefallen, dass der Scanvorgang lange gedauert hat. Es waren mehrere Minuten, auf die wir dann auf unser Gepäck warten mussten. Ich nehme an, das waren die gleichen Scanner, die in Zürich im Einsatz sind. Die Personenkontrolle ging ruckzuck.
CT-Scanner sind nicht die einzige Neuerung an Flughäfen in letzter Zeit, um Kontrollen effizienter zu machen. Welche weiteren Anstrengungen gibt es da?
Das Ziel der meisten Flughäfen ist, dass man die Passagiere möglichst wenig anstehen lässt. Eines der grössten Ärgernisse der Passagiere ist gemäss einer Umfrage der Internationalen Flugorganisation ICAO denn auch, dass sie lange anstehen müssen.
Dem Passagier werden immer mehr Aufgaben übertragen, aber ich denke, er macht das nicht so ungern, wenn er dafür weniger lang in der Schlange stehen muss.
Um diese Warteschlangen zu verkürzen, gibt es verschiedene Mittel. Eines ist zum Beispiel, die Kontrollzeit für Handgepäck an der Sicherheitskontrolle zu verkürzen. Eine wichtige andere Möglichkeit ist auch, die Ein- und Ausreise der Passagiere zu verkürzen. Das geschieht mit biometrischen Pass-Lesegeräten, wo man den Pass nur auf einen Scanner legt, und sich dann die Türen für das entsprechende Land öffnen. Damit ist der Flughafen Zürich schon seit einigen Jahren ausgerüstet.
Daneben gibt es aber auch Anstrengungen, dass gar keine Bordkarten mehr nötig sind.
Das gibt es auch. Das durfte ich in New York schon selbst erleben. Wir wurden bei der Ausreise gescannt und anscheinend wurde diese Gesichtserkennung dann auch beim Boarding verwendet. Wir mussten keine Boardkarten mehr auf den Scanner legen, sondern konnten einfach wirklich nur durchmarschieren und direkt ins Flugzeug gehen. Ich denke, diese Biometrie-Technologie wird vermehrt Einzug halten.
Die Passagierzahlen dürften an vielen Flughäfen weiter steigen. Sind Flughäfen quasi dazu verdammt, die Kontrollen für die Gäste schneller zu gestalten?
Es ist im Interesse jedes Flughafens, dass seine Passagiere möglichst zufrieden sind. Eine Massnahme dafür ist, eben diese neuen Technologien einzuführen. Am Boden kann der Flughafen sein Angebot so verbessern, dass die Warteschlangen möglichst kurz sind. Das fängt mit dem Check-in zu Hause an und geht mit der selbstständigen Abgabe des Gepäcks weiter. Dem Passagier werden immer mehr Aufgaben übertragen, aber ich denke, er macht das nicht so ungern, wenn er dafür weniger lang in der Schlange stehen muss.
Jeder will schneller sein bei der Kontrolle. Gibt es da nicht auch Einbussen bei der Sicherheit?
Sicherheitsmässig gibt es keine Einbussen, sonst würden diese Geräte nicht weltweit zugelassen. Eine Frage stellt sich allerdings zum Datenschutz. Ich werde abfotografiert, meine Iris wird fotografiert, mein Fingerabdruck wird genommen. Die Flughäfen, respektive die Betreiber dieser Geräte, versprechen alle, dass diese Daten nicht gespeichert werden. Das müssen wir wohl glauben.
Das Gespräch führte Nico Bär.