Die Hoffnung auf ein reines Fussballstadion in der Stadt Zürich lebt. Das Zürcher Verwaltungsgericht hat die Einsprachen gegen den Gestaltungsplan für das Hardturmareal abgewiesen. Damit kommt es zum gleichen Schluss wie das Baurekursgericht vor über zwei Jahren.
Die Verantwortlichen des Projekts «Ensemble» begrüssen den Gerichtsentscheid in einer Mitteilung. «Wir sind erleichtert», sagt Markus Spillmann, der für die Kommunikation des Projekts zuständig ist.
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Bild 1 von 2. Neben dem Stadion sollen auf dem Hardturmareal auch zwei Hochhäuser entstehen, die das Stadion querfinanzieren. Bildquelle: Visualisierung/Keystone/HRS REAL ESTATE AG.
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Bild 2 von 2. Ohne weitere Gerichtsprozesse könnten der FC Zürich und die Zürcher Grasshoppers 2030 ihre Heimspiele in der neuen Arena austragen. Bildquelle: Visualisierung/Keystone/HRS REAL ESTATE AG.
Damit habe bereits die zweite Instanz bestätigt, dass der private Gestaltungsplan rechtens sei. Dieser Plan sieht auf dem Areal im Westen der Stadt Zürich nicht nur ein neues Fussballstadion vor, sondern auch den Bau von mehreren hundert Wohnungen sowie Gewerberäumen.
Der Entscheid kann noch ans Bundesgericht weitergezogen werden. Spillmann appelliert allerdings an die Gegner des Projekts. «Die Bevölkerung der Stadt Zürich hat in zwei Abstimmungen klargemacht, dass sie dieses Projekt will.» Ein erneuter Weiterzug ans Bundesgericht wäre angesichts des klaren Urteils des Verwaltungsgerichts völlig unverständlich.
Hinter dem Rekurs stehen ein Verein und Privatpersonen – vor allem aus dem Quartier Höngg. Auch direkte Stadionnachbarn in Zürich-West wehren sich gegen den Bau des Stadions.
Die Verantwortlichen betonen aber, dass das Projekt während der langen Verfahrensdauer von über zwei Jahren weiterentwickelt worden sei. So seien etwa die Nachhaltigkeit und die Freiraumgestaltung optimiert worden. Nun hoffen sie, dass der Bauprozess zügig angegangen werden kann.
Clubs hoffen auf baldigen Baustart
Demnach soll bereits im zweiten Quartal 2026 eine Baueingabe bei den zuständigen Behörden eingereicht werden. Sofern es beim Baugesuch zu keinen weiteren juristischen Schritten kommt, könnte im Jahr 2028 mit dem Bau des Stadions begonnen werden. Fertiggestellt wäre es zwei Jahre später.
Der FC Zürich begrüsst den Entscheid des Verwaltungsgerichts und hofft, dass Planung und Bau des neuen Stadions nun endlich in Angriff genommen werden können.
Das neue Stadion würde Heimat werden für die beiden Zürcher Fussballclubs FC Zürich und GC. FCZ-Präsident Ancillo Canepa hofft in einem schriftlichen Statement, «dass die Planung und der Bau des neuen Stadions nun endlich in Angriff genommen werden können».
Darauf hofft auch GC-Vizepräsident András Gurovits, denn das neue Stadion sei wirtschaftlich wichtig. «Mit jedem Jahr, mit dem wir länger auf das Stadion warten, verlieren wir Millionen-Beträge, dir wir umsetzen könnten, wenn wir das eigene Stadion bereits hätten.»
Zürich und sein jahrzehntelanges Stadion-Problem
Die Stadionfrage beschäftigt die Stadt Zürich nun schon Jahrzehnte. Bereits im Jahr 2003 sagte das Stimmvolk einmal Ja zu einem Fussballstadion. Die Gegner beklagten beim damaligen Projekt vor allem den Schattenwurf und wehrten sich vehement. Die Credit Suisse liess das Stadion fallen und verkaufte das Land der Stadt Zürich.
Im Jahr 2013 lehnten die Stimmberechtigten dann ein Stadion ab, das die Stadt finanziert hätte. Viele störten sich daran, dass die Steuerzahler den Clubs ein Stadion finanzieren sollten. Zustimmung bei den Zürcherinnen und Zürchern fand dafür im September 2020 das jetzige Projekt «Ensemble».