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Scharlatane wollen mit Corona Kasse machen
Aus Kassensturz vom 31.03.2020.
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Geldmacherei mit Corona-Angst Corona-Scharlatanerie: Illegale Heilsversprechen und Wundermittel

Selbsternannte Gesundheitsexperten und Geschäftemacher nutzen Ängste, um dubiose oder wirkungslose Mittel anzubieten.

Die Corona-Krise ruft auch selbsternannte Gesundheitsexperten und Geschäftemacher auf den Plan, die mit fragwürdigen Produkten Geld verdienen wollen.

Beispiel 1: Handdesinfektion ohne Zulassung

Eines davon ist das Desinfektionsmittel Bio-Clean der Schweizer Firma Aquapresén. Es wird beworben als hochwirksame Händedesinfektion. Doch Zuschauer berichten von starkem Juckreiz.

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Harry Meyer: «Meine Hände fingen sofort an zu jucken»
Aus Kassensturz vom 31.03.2020.
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Doch das Mittel war nie als Händedesinfektion zugelassen, wie das Bundesamt für Gesundheit bestätigt: «Eine regelmässige Anwendung auf der Haut verursacht Reizungen und führt zu trockener und rissiger Haut.»

Bio-Clean ist nicht legal auf dem Markt

Dreist: Das Produkt trägt zwar eine Zulassungsnummer. Doch diese ist längst nicht mehr gültig, wie das BAG bestätigt. Bio-Clean ist also nicht legal auf dem Schweizer Markt.

Herstellerin Aquapresén schreibt «Kassensturz» dazu: «Die Deklarierung als Handdesinfektionsmittel war ein technisches Versehen, das wir umgehend wieder rückgängig gemacht haben. Die Etiketten-Deklaration war immer korrekt.»

Die zuständige Behörde hat inzwischen den Verkauf untersagt. Unverständlich: Trotzdem bewirbt Aquapresén «Bioclean» in ihrem Internet-Shop weiterhin als «hautfreundlich» und «für Babys und Kleinkinder» geeignet.

Screenshot
Legende: Das Mittel, das für Hautreizungen sorgen kann, soll für Kinder geeignet sein. Screenshot

Beispiel 2: Bio-Chip wirkt mirakulös gegen Corona

Ein Schweizer preist einen selbstgemachten Bio-Chip als homöopathische Vorsorge gegen eine Infektion mit dem Coronavirus an. Auf dem Chip habe er die Information von Dutzenden homöopathischen Arzneimitteln abgespeichert, welche sich auf ein Glas Wasser übertragen lasse.

Screenshot Coronaschutz mit Chip
Legende: Screenshot

Swissmedic: «Anpreisung ist Humbug»

Ruth Mosimann, Leiterin Einheit illegale Arzneimittel Swissmedic, findet dazu klare Worte: «Diese Anpreisungen sind Humbug.» Das angebliche Verfahren des Chips entspreche überhaupt nicht den anerkannten homöopathischen Herstellerverfahren. «Alles andere ist nicht verkehrsfähig und illegal.»

Gegenüber «Kassensturz» beharrt der Hersteller auf der angeblichen Wirkung: «Energetische Informations-Medizin lässt sich nicht mit schulmedizinischen Methoden belegen, da ja alles im feinstofflichen Bereich abläuft und der Selbstheilung dient und nicht den manipulativen Eingriffen mit tausenden von Nebenwirkungen.»

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Ruth Mosimann von Swissmedic: «Wir haben ein gutes Gesundheitssystem und sollten darauf vertrauen.»
Aus Kassensturz vom 31.03.2020.
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Beispiel 3: Kantonsärztin stoppt Freiburger Heilpraktiker

Ein Heilpraktiker aus dem Kanton Freiburg behauptet in einem Werbemail: «Ich haben einen Spray ausgetestet und entwickelt, der zuverlässig vor dem Corona-Virus schützt.» Das für stolze 50 Franken. Barbara Grützmacher, die Freiburger Kantonsärztin, stoppte inzwischen den Vertrieb.

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Kantonsärztin Barbara Grützmacher: «Durch solche Produkte wiegen sich die Leute in falscher Sicherheit.»
Aus Kassensturz vom 31.03.2020.
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Weltweit nutzen Scharlatane die Angst der Leute aus

Überall auf der Welt würden dubiose Anbieter die Sorgen und Ängste vor Corona ausnützen, stellt Ruth Mosimann von Swissmedic fest: «Wir sind im Kontakt mit vielen anderen Ländern und stellen fest, dass es tausende neue Domainnamen und Webseiten gibt mit solchen Angeboten.»

Generell gelte auch hier das gleiche wie immer: «Wir raten dringend ab vor Wundermitteln und dem Kauf solcher Präparate aus dem Internet. Da geht man grosse Risiken ein.»

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Firma verkauft nicht zugelassenes Händedesinfektionsmittel
aus Espresso vom 31.03.2020. Bild: Screenshot Aquapresén.ch
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Die wichtigsten Informationen zum Coronavirus:

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Kassensturz, 31.03.20, 21:05 Uhr

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