Darum wehren sich die Pärke: Der Bundesrat will mit dem «Entlastungspaket 27» in den Jahren 2027 und 2028 je mehrere Milliarden Franken sparen. Davon betroffen wären auch die 20 Naturpärke in der Schweiz. Ihnen würden die Beiträge um zehn Prozent gekürzt, über die sogenannten «Verbundaufgaben im Umweltschutz». Für den Naturpark Aargau etwa gehe es um 100'000 Franken, sagt Co-Geschäftsleiterin Christine Neff. Zudem plane der Bund in anderen Bereichen Kürzungen, welche den Park treffen würden. Beim Naturpark Thal im Kanton Solothurn würden jährlich 80'000 Franken fehlen, erklärt Geschäftsführerin Ines Kreinacke. Dazu kämen Beiträge anderer Geldgeber, die nicht mehr fliessen, wenn Projekte nicht durchgeführt werden könnten.
So wehren sich die Pärke: In einer orchestrierten Aktion des Netzwerks Schweizer Pärke hat sich jeder Naturpark mit einem Brief an den zuständigen Bundesrat Albert Rösti gewandt. Unterschrieben wurden die Begehren von den Präsidentinnen und Präsidenten der Trägergemeinden. Beim Jurapark Aargau haben 28 von 31 Gemeinden den Brief unterzeichnet, beim Naturpark Thal alle acht. Insgesamt hätten über 200 Gemeinden unterschrieben, so Christine Neff.
Sparen bei den schwächsten Regionen? Der Bund würde mit seiner Aktion vor allem strukturschwache Regionen treffen, beklagt Ines Kreinacke vom Naturpark Thal. «Das Wesen der Naturpärke ist, Wertschöpfung in strukturarmen Gebieten zu fördern.»
Kantone und Gemeinden anfragen? Vom Kanton Solothurn sei nicht mehr Geld zu erwarten, so meint Kreinacke. Die Finanzlage des Kantons ist angespannt, die Regierung setzt ebenfalls ein Sparprogramm um. Andere Geldgeber zu finden, ist laut Kreinacke schwierig: «Alle sind auf der Suche nach Drittmitteln. Alle klopfen bei Stiftungen und Sponsoren an – und der Kuchen wird eher kleiner als grösser.» Auch bei den Gemeinden könne man nicht für höhere Beiträge anklopfen.
Nützt die Aktion der Pärke? Christine Neff vom Naturpark Aargau ist überzeugt, dass die Briefe an den Bundesrat nicht vergebens sind. Der grosse Rückhalt in den Gemeinden sei ein deutliches Zeichen. Sie hofft auch, von der Vernetzung der Gemeinden in die Bundespolitik profitieren zu können. «Wenn diese den einen oder anderen Nationalrat kennen oder sogar in eine höhere Etage eine Verbindung haben, dann ist dies sehr viel wert. So können sie dort sensibilisieren.»
So geht es weiter: Vor ihrer Aktion haben die Naturpärke bereits im Mitwirkungsverfahren eine Eingabe gemacht. Nun sind auch die Briefe an den Bundesrat abgeschickt, die Pärke warten auf eine Rückmeldung. Sie gehe davon aus, dass zumindest das Netzwerk Schweizer Pärke eine Antwort erhalten werde, sagt Christine Neff. Man habe sehr gute Argumente geliefert, warum es für die Naturpärke bei einer Mittelkürzung schwierig werde, meint auch Ines Kreinacke. Und man habe aufgezeigt, was mit weniger Beiträgen verloren gehen würde.