- In den ersten zehn Monaten dieses Jahres wurden ebensoviele Geldwäscherei-Verdachtsfälle gemeldet wie im ganzen Jahr 2015 – und dieses war schon ein Rekordjahr.
- Der Bundesrat spricht von einer «nie dagewesenen Zunahme von Verdachtsmeldungen».
- Die Gründe für die Zunahme: Das revidierte Gesetz und einige grosse Geldwäscherei-Fälle. Zudem hat die Sensibilisierung von Kreditinstituten, Versicherungen u.ä. zugenommen.
Im Jahr 2015 hatte die Zahl der bei der Meldestelle für Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung eingegangenen Verdachtsfälle im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf über 2300 zugenommen . Gemeldet wurden die Fälle von Banken und anderen sogenannten Finanzintermediären.
Auch im laufenden Jahr steigt die Kurve weiter steil an: Bereits in den ersten zehn Monaten 2016 wurde die Anzahl Verdachtsfälle des ganzen letzten Jahres erreicht, wie das Bundesamt für Polizei (Fedpol) bestätigt.
Sensibilisierung hat zugenommen
Über die Gründe für die massive Zunahme in den letzten zwei Jahren wird spekuliert: Für das Fedpol könnte das neue Bundesgesetz zur Umsetzung der 2012 revidierten Empfehlungen der internationalen «Groupe d'action financière» (GAFI) dazu beigetragen haben. Das Gesetz ist seit Anfang 2016 in Kraft.
Ausserdem verweist die Behörde auf «verschiedene Fallkomplexe, die zu vielen Meldungen führen». Und die Sensibilisierung der Finanzintermediäre habe zugenommen.
Freuen dürfte diese Entwicklung die GAFI. In ihrem gestern veröffentlichten Länderbericht über die Schweiz hat sie nämlich kritisiert, die Zahl der Verdachtsmeldungen in unserem Land sei ungenügend.