Die neue Variante des Coronavirus, die Delta-Variante, verbreitet sich in der Schweiz. Aus England kommt nun die Meldung, dass sich auch die Symptome ändern. Nicht mehr der Verlust des Geschmackssinns trete häufig auf, die ersten Symptome seien vielmehr wie eine einfache Erkältung – Kopfschmerzen, Halsschmerzen und laufende Nase.
SRF News: Was weiss man genau über die Veränderung der Symptome?
Christian von Burg: Man weiss es noch nicht so genau. Am King’s College in London werden die Symptome genauer untersucht. Es gibt eine App, auf der die Leute eintragen können, welche Symptome sie verspüren, wenn sie Corona haben und da gibt es seit Anfang Mai eine Verschiebung. Diese Verschiebung läuft parallel zum Anstieg der Delta-Variante.
Und da spielt der Geruchssinn-Verlust nicht mehr so eine prägende Rolle?
Ja, gemäss Tim Spector, dem Leiter der Studie, ist der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns weniger gängig. Fieber jedoch gehöre wie bei den bisherigen Varianten zu den Symptomen.
Der Anteil der Delta-Variante liegt bei uns bereits bei über zehn Prozent und steigt derzeit steil an.
Für jüngere Menschen könne sich Covid-19 auch einfach wie eine Erkältung anfühlen – Kopfschmerzen, Halsschmerzen und laufende Nase. Man solle sich also auch in so einem Fall lieber einmal zu viel als zu wenig testen lassen.
Wenn sich die Delta-Variante jetzt auch in der Schweiz ausbreitet, dann dürfte das also auch bei uns bald der Fall sein?
Ja, der Anteil der Delta-Variante liegt bei uns bereits bei über zehn Prozent und steigt derzeit steil an. Aber, was wir da aus Grossbritannien hören, sind erste Beobachtungen. Das muss noch bestätigt werden. Denn diese Verschiebung könnte auch andere Gründe haben. Derzeit stecken sich ja vor allem die Jüngeren an, die Älteren sind bereits ein- oder zweimal geimpft. Es könnte also sein, dass sich mit der Delta-Variante die Symptome gar nicht gross verschieben, sondern dass die Veränderung eher auf die jüngeren Infizierten zurückzuführen ist, die mildere Symptome haben. Wir müssen also weiter abwarten und schauen, wie sich das entwickelt.
Das Gespräch führte Salvador Atasoy.