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Gesundheitskosten 2021 Krankenkassen-Dachverband warnt vor Prämienerhöhungen

  • Die Gesundheitskosten in der Krankenkassen-Grundversicherung sind im letzten Jahr um 5.1 Prozent angestiegen.
  • Einen so starken Anstieg hat es laut dem Dachverband Santésuisse zuletzt 2013 gegeben.
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Aus dem Archiv: 2022 sinken die Krankenkassen-Prämien
Aus Tagesschau vom 28.09.2021.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 40 Sekunden.

Am stärksten stiegen die Kosten gemäss Santésuisse in der Physiotherapie – mit 18 Prozent pro versicherte Person. Im ambulanten Arzt- und Spitalbereich waren es 6 beziehungsweise 7 Prozent und bei den Labors über 5 Prozent.

Mit über 6 Prozent verzeichnete zudem die Spitex deutlich höhere Kosten. Dies dürfte auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sein, so der Krankenkassen-Dachverband. Das Bedürfnis, möglichst lange zu Hause zu bleiben, sei weiter gestiegen. Das zeige sich auch bei den Kosten der Pflegeheime: Dieser Bereich wurde demnach als einziger innerhalb der Grundversicherung günstiger, die Kosten sanken um fast 3 Prozent.

Corona-Kosten: Gut eine Million Franken

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In den Berechnungen des Krankenkassen-Dachverbandes Santésuisse nicht enthalten sind die Kosten für Corona-Impfungen. Für diese hätten die Krankenversicherer im letzten Jahr 265 Millionen Franken bezahlt. In den Kalkulationen fürs Jahr 2021 fehlen ferner auch die Kosten für Coronatests: Diese würden vom Bund beglichen. Santésuisse schätzt die «Corona-Kosten» für die Krankenversicherer seit Pandemie-Beginn auf gut eine Milliarde Franken.

«Besorgniserregender» Anstieg

Der Krankenkassen-Dachverband warnt vor Prämienerhöhungen. Den Kostenanstieg im Jahr 2021 stuft Santésuisse als «besorgniserregend» ein. Zwischen 2010 und 2020 waren die Kosten für die obligatorische Krankenpflegeversicherung durchschnittlich um jährlich 2.5 Prozent pro Kopf gestiegen, während die Nominallöhne lediglich um 0.7 Prozent und das Bruttoinlandprodukt um 0.2 Prozent zunahmen.

Immerhin gab es keine Teuerung: Der Konsumentenpreisindex sank im Gegenteil leicht um 0.1 Prozent pro Jahr.

Medizinische Leistungen sollen kritisch beleuchtet werden

Um den Kostenanstieg zu bremsen, fordert Santésuisse wirkungsvolle Massnahmen, die Einsparungen bei allen Beteiligten bringen. Solche Massnahmen sollen die Tarifpartner gemeinsam in ihren Tarifverträgen festlegen. Bei den Leistungserbringern – darunter Ärztinnen und Ärzte, Spitäler, Apotheken – soll die Qualität ein zwingendes Kriterium bei der Vergütung werden.

Eine Physiotherapeutin zeigt einer Patientin Übungen.
Legende: In der Physiotherapie stiegen die Kosten 2021 besonders stark: Santésuisse spricht von einem Wachstum von 18 Prozent pro Kopf gegenüber 2020. Keystone

Von einer Vergütung ausgeschlossen werden sollen hingegen Leistungen, welche die vom Bund geforderten Kriterien der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht erfüllen. Auch die sogenannten Amtstarife – Medikamente, Mittel- und Gegenstände sowie Labortarife – sollen regelmässig nach diesen Kriterien überprüft werden.

Und schliesslich soll eine ausserparlamentarische Kommission periodisch die Kostenentwicklung in ausgewählten Bereichen überprüfen und Empfehlungen abgeben.

Medikamente: Verband fordert Preisvergleiche

Santésuisse nimmt auch die Medikamentenpreise ins Visier. Diese blieben im Vergleich zum Ausland sehr hoch, kritisiert der Krankenkassen-Dachverband und schreibt: «Mit regelmässigen Vergleichen der Medikamentenpreise und einer Angleichung an das Preisniveau in europäischen Vergleichsländern unter Berücksichtigung aller Rabatte könnte ein grosses Sparpotenzial ausgeschöpft werden.»

Es könnte ein grosses Sparpotenzial ausgeschöpft werden.
Autor: Santésuisse Krankenkassen-Dachverband

Zudem sollten die ambulanten Pauschaltarife rasch eingeführt, die Versorgungsplanung im ambulanten und stationären Sektor vorangetrieben und die Zulassungskontrolle für Leistungserbringer strikt eingehalten werden, so Santésuisse.

SRF 4 News, 27.01.2022, 12:00 Uhr;

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