Eine Woche nach den schweren Ausschreitungen gegen Polizisten und Rettungssanitäter in der Stadt Zürich reagiert der oberste Polizist der Schweiz. Er sei entsetzt über die Ereignisse sagte Stefan Blättler, Präsident der Konferenz aller Polizeikommandanten der Schweiz, in der «Samstagsrundschau».
Um weitere solche brutale Exzesse zu verhindern, verlangt er mehr Polizisten. «Gewalt im öffentlichem Raum folgt einem bekannten Muster», führt Blättler aus. Sie hänge stark vom Ausgehverhalten ab. Zu Auseinandersetzungen komme es vor allem am Wochenende zu bestimmten Zeiten und an neuralgischen Schauplätzen wie Parkplätzen, Bahnhöfen, Bushaltestellen sowie vor Bars und Nachtklubs.
Mehr Präsenz heisst aber auch mehr Leute.
«Wenn die Polizei zu den kritischen Zeiten an diesen Brennpunkten präsent ist, hat dies eine dämpfende Wirkung. Das zeigt unsere Erfahrung», sagte Blättler, seit 2006 Polizeikommandant des Kantons Bern. «Mehr Präsenz heisst aber auch mehr Leute», fuhr er fort. Eine konkrete Zahl wollte Blättler jedoch nicht nennen. Als Kommandant der Kantonspolizei Bern werde er für sein Corps demnächst eine Erhöhung des Personalbestandes beantragen.
Hingegen unterstützt Blättler den Vorschlag der Polizeibeamten nicht, Täter die gegen Polizisten Gewalt anwenden, mit mindestens drei Tagen Haft zu bestrafen.