Die Post hat im vergangenen Jahr einen Konzerngewinn von 295 Millionen Franken ausgewiesen. Das sind 157 Millionen Franken weniger als 2021.
Ab 2024 möchte die Post die Preise erhöhen. Wo genau die Preise steigen sollen, ist noch unklar.
Auch Postfinance fährt 2022 weniger Gewinn ein als im Vorjahr.
Das Ergebnis liege zwar unter jenem vom starken Vorjahr, stärke aber weiter die Bilanz der Post, teilte diese mit. Das Betriebsergebnis habe 358 Millionen Franken betragen. Auch zusätzliche Kosten wegen der hohen Teuerung, tiefere Erträge aufgrund der Zinswende und die rückläufigen Brief- und Paketmengen trafen das Geschäft.
Einschätzungen von SRF-Wirtschaftsredaktor Matthias Pfander
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«Dass die Post höhere Tarife fordern will, wirkt hilflos. Post-Chef Roberto Cirillo ist ein umtriebiger Mensch. Er will aus dem eher trägen gelben Riesen ein dynamisches Gebilde bauen, das auf der Welle der Digitalisierung in die Zukunft surft. In etwa so lässt sich die neue Strategie interpretieren, die er kurz nach seinem Amtsantritt 2019 umzusetzen begann. Darum breitet sich der gelbe Riese auch auf neue Geschäftsfelder aus, wobei dieser Übernahmehunger bereits zu Kritik geführt hat.
Mit dem heute präsentierten Ergebnis kann Cirillo nicht zufrieden sein. Der Ertrag ging zurück, der Gewinn ebenso. Die Fluktuation unter den Mitarbeitenden ist relativ hoch – für Postverhältnisse zumindest.
Dass Cirillo nun über Preiserhöhungen der Post-Dienstleistungen sinniert und mit dem Preisüberwacher in Verhandlungen treten will, mutet hilflos an. Hochtrabende Umbaupläne ankünden – und dann bei den Monopol-Dienstleistungen wie der Briefpost die hohle Hand machen –, das dürfte die Post in der Öffentlichkeit ziemlich Sympathien kosten.»
Das Jahr habe mit den Nachwehen der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine etliche unerwartete Faktoren ins Spiel gebracht. Sowohl die Paket- als auch die Briefmengen seien im Vergleich zum Vorjahr um je rund vier Prozent gesunken. Der Rückgang der Paketmengen habe mit der gedrückten und sehr volatilen Konsumentenstimmung zu tun. Diese sei seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs spürbar gesunken.
Post will Preiserhöhungen durchsetzen
Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, will die Post kommendes Jahr Preiserhöhungen durchsetzen. «Die Gespräche mit dem Preisüberwacher zur Anpassung der Preise ab dem Jahr 2024 werden stattfinden», teilt das Unternehmen mit. Wo genau die Preise steigen sollen, ist noch unklar.
Poststellen mit Millionendefizit
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Das Poststellennetz ist nach wie vor eines der Sorgenkinder der Post – auch wenn es in den letzten drei Jahren bereits um rund 160 auf noch rund 800 Poststellen zurückgestutzt wurde. So fuhr die Post mit ihren Poststellen im letzten Jahr einen kumulierten Verlust von 73 Millionen Franken ein.
Zu den Postfilialen kommen inzwischen schweizweit rund 1200 Postagenturen in kleinen Läden. «Diese laufen sehr gut, unsere Partner sind sehr zufrieden», sagt dazu Postchef Cirillo. Er wünscht sich mehr Flexibilität bei den politischen Vorgaben zu den Poststellen. Nur so könnte aus seiner Sicht das Defizit verkleinert werden.
Die Poststellen litten unter hohen Fixkosten, während die Anzahl Einzahlungen oder Paketaufgaben zurückgingen. Es gehe aber nicht darum, die Zahl der Zugangspunkte zu den Post-Dienstleistungen auszudünnen, betont Cirillo. Ihm schwebt aber eine verstärkte Automatisierung vor, wie etwa mehr Post-24-Automaten, wo mancherorts schon heute Pakete aufgegeben und empfangen werden können.
Letztmals hatte die Post die Preise im letzten Jahr erhöht – unter anderem bei der Briefpost. Diese Massnahmen hätten sich zwar stabilisierend auf das Ergebnis ausgewirkt, konnten aber den Rückgang bei den Briefmengen finanziell nicht kompensieren.
Auch weniger Gewinn bei Postfinance
Die Postfinance hat im vergangenen Jahr ebenfalls weniger verdient. Als Belastung nennt die Post-Tochter das aktuelle Zinsumfeld und die Abschaffung der Negativzinsen. Die Bank erzielte 2022 ein bereinigtes Betriebsergebnis von 229 Millionen Franken. Das waren 43 Millionen Franken weniger als im Jahr zuvor, wie es in einer Mitteilung heisst.
Hauptgrund für den Rückgang sei der um 45 Millionen Franken tiefere Zinserfolg. Der Wegfall der Negativzinsen habe deutlich stärker zu Buche geschlagen als höhere Erträge aus Finanzanlagen, welche erst über die Zeit anfallen würden, hiess es. Die Zinswende biete jedoch das Potenzial für eine künftig höhere Rentabilität.
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