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Gletscher und der viele Schnee «Im besten Fall bleibt sogar etwas liegen»

Zwar erhöht der viele Schnee in den Alpen die Lawinengefahr und er verursacht Verkehrsbehinderungen. Auf die Gletscher könnte er jedoch einen positiven Effekt haben, sagt der Glaziologe Martin Funk von der ETH Zürich.

Schutzschicht für das Gletschereis

Der Schnee könne sich insofern schützend auf die Grösse der Gletscher auswirken. Die Schnee-Schutzschicht würde die Gletscher vor Sonneneinstrahlung schützen, sagt Funk. Unter Umständen könne sich so das weitere Abschmelzen der Gletscher verringern. «Im besten Fall bleibt sogar etwas vom Schnee liegen und der Gletscher kann wieder Masse aufbauen.» Was allerdings in einem heissen Sommer an Masse verloren gehen kann, könne nicht in einem Winter wieder aufgebaut werden.

Wenn mehr Schnee im Winter fällt, braucht es mehr Hitzetage im Sommer, um ihn komplett zu schmelzen, sagt Funk. Deswegen stehen in der Region Zermatt, wo es heuer sehr viel geschneit hat, die Chancen gut, dass die Gletscher an Masse zunehmen könnten.

Sommertemperatur ist wichtiger

Funk hält unmissverständlich fest: «Für die Gletscher sind vor allem die Temperaturen in den Sommermonaten entscheidend.» Wirklich effizient, damit der Gletscher wieder Masse aufbauen kann, wäre Schneefall im Sommer.

Für die Gletscher sind vor allem die Temperaturen in den Sommermonaten entscheidend.

«Viel Schnee im Winter und grosse Hitze im Sommer bringen dem Gletscher nichts.» Denn wenn es im Sommer heiss ist, schmelzt der ganze Winterschnee dahin und es baut sich weiter Masse des Gletschers ab. Denn: «die Klimaerwärmung dauert an und das wird auch in den nächsten Jahren so sein», so der Glaziologe.

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