Eine für den Kanton Uri positive Entwicklung dürfte vor allem der neue Kantonsbahnhof in Altdorf auslösen. Die Studie der CS rechnet im Grossraum Altdorf mit mehr Einwohnern und bis zu 1400 neuen Arbeitsplätzen. Diese Aufbruchstimmung manifestiert auch ein neues Gewerbe- und Industrieareal, das in unmittelbarer Nähe zur Bahnlinie in Altdorf entsteht.
«Der ganze Kanton kann profitieren»
«Wenn sich der Urner Talboden wirtschaftlich weiter entwickelt, profitieren davon nicht nur die umliegenden Gemeinden, sondern auch die Seitentäler und das Oberland», sagt der Urner Volkswirtschafsdirektor Urban Camenzind in der Livesendung des Regionaljournal Zentralschweiz aus dem Neat-Besucherzentrum in Erstfeld. Es sei schon seit Jahrzehnten usus, dass Arbeitnehmerinnen vom Oberland zur ihrer Arbeitsstelle im Talboden pendelten.
Einen Boom wie im 19. Jahrhundert, als der erste Eisenbahntunnel eröffnet wurde, werde der Basis-Tunnel aber nicht auslösen, prophezeien die Bankexperten. Damals habe die Bahn eine leistungsfähige Alternative zu den Säumerpfaden geboten. Heute bestünden aber bereits Transitachsen auf Strasse und Schiene.
«Ich erhoffe mir durch die Neat vor allem eine Entlastung vom Schwerverkehr», sagt Werner Zgraggen, Gemeindepräsident von Erstfeld.
Nach Norden schielen
Haben die Bank-Experten recht, wird sich der Kanton Uri weiter Richtung Norden und dem Grossraum Zürich orientieren. Dank den schnelleren Verbindungen in die grösseren Zentren wird der Kanton Uri für Pendler attraktiver. Die Abwanderung und Überalterung lasse sich deshalb im Kanton Uri aber nicht stoppen.
Erstfeld ist schon lange kein Eisenbahnerdorf mehr.
Nicht erwartet wird, dass der Urner Talboden und Bellinzona als Wirtschaftsregion zusammenwachsen. Dafür seien die beiden Zentren zu klein, hält die Studie fest. Der Kanton Tessin dürfte aber von der Eröffnung des Basistunnels touristisch profitieren. Es sei mit mehr Spontanausflügen in die Sonnenstube zu rechnen. Für den Kanton Uri und die Leventina dürfte sich touristisch dagegen wenig ändern.