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Hitze erhöht Fleischproduktion Schlachthöfe am Anschlag

Die Bruthitze und die grosse Trockenheit wirken sich in der Schweiz auch auf die Viehbestände aus. So werden zurzeit mehr Tiere geschlachtet als für die Saison üblich, wie es bei der Branchenorganisation Proviande heisst.

Die Lage beim Graswachstum sei im Unterland fast flächendeckend dramatisch und in der Ostschweiz noch akzentuiert, berichtet Proviande-Geschäftsleitungsmitglied Peter Schneider gegenüber SRF News. Die Berggebiete seien unterschiedlich betroffen.

Alte Kühe für Hackfleisch

Dies führt dazu, dass die Viehhalter aus dem Talgebieten vermehrt vor allem ältere Tiere in die Schlachthöfe führen. Die Lage sei vergleichbar mit dem Hitzesommer 2003, als in kürzester Zeit eine drastische Zunahme des Angebots eingetreten sei. «Die Schlachthöfe stossen zurzeit eindeutig an ihre Kapazitätsgrenzen und werden den Markt in dieser Woche sicher nicht vollständig abräumen können», stellt Schneider fest.

Die Schlachthöfe stossen zurzeit eindeutig an ihre Kapazitätsgrenzen.
Autor: Peter Schneider Branchenverband Proviande

Erhöhter Preisdruck – vermehrte Aktionen?

Das Überangebot wird sich laut Schneider auf die Preise der Bauern für Schlachtvieh auswirken. Noch vor wenigen Wochen seien die Preise vor allem für Kühe dank kleinem Angebot sehr gut gewesen. Doch die Lage habe sich in kürzester Zeit drastisch verschärft.

Wann der Konsument dies zu spüren bekommt, wenn er vor dem Hackfleisch im Kühlregal steht, ist laut Schneider zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Das Fleisch komme nun vorerst in die Kühllager und werde aus der Reserve genutzt, wenn sich die Lage entspannt hat. «Aus dem hitzebedingten aktuellen Überangebot kann also nicht der Schluss gezogen werden, dass das Rindfleisch innert Kürze viel günstiger wird», sagt Schneider.

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