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Impfstoffproduktion im Wallis Lonza-Standortleiter: «Bald kommen Impfdosen aus dem Wallis»

Mehrere Firmen arbeiten zurzeit an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Im Rennen dabei ist der US-Konzern Moderna. Der Wirkstoff weist laut Studien eine Wirksamkeit von 94.5 Prozent auf.

Herstellen soll den Wirkstoff der Schweizer Pharmazulieferer Lonza. Eine Produktionslinie in Visp ist im Aufbau, Lonza will dort mit der Herstellung noch in diesem Jahr beginnen. Entsprechend erfreut über die neusten Entwicklungen ist der Visper Standortleiter der Lonza, Renzo Cicillini.

Renzo Cicillini

Standortleiter Lonza Visp

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Renzo Cicillini ist Marketingfachmann und Betriebswirt, seit 2012 arbeitet er für die Lonza in Visp. Ab 1. Mai 2019 ist er Standortleiter, vorher war er Leiter Kommunikation und Standortmarketing.

SRF News: Was bedeuten die am Montag präsentierten positiven Testergebnisse von Moderna für die Lonza in Visp?

Renzo Cicillini: Wir begrüssen diese Nachricht natürlich sehr, das freut uns. Wir sind allerdings nicht in den Prozess der klinischen Studien oder in die Gespräche mit den Aufsichtsbehörden involviert – das ist wirklich Sache des Herstellers.

Wir wollen in Visp noch vor Jahresende Impfdosen herstellen.

Aber wir arbeiten unsererseits weiterhin mit Hochdruck an der Fertigstellung der Anlagen. Unser Ziel bleibt nach wie vor, wie geplant, bereits vor Jahresende die ersten Impfstoffdosen in Visp herstellen zu können.

Der Wirkstoff von Moderna

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Das Moderna-Präparat ist ein sogenannter RNA-Impfstoff. Er enthält genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiweiss herstellt. Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen, um die Viren abzufangen, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren.

Schneller Prozess

Der Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94.5 Prozent, hiess es in einer Mitteilung von Moderna am Montag. Die Schweizer Heilmittelbehörde Swissmedic hat das Zulassungsgesuch für den Moderna-Impfstoff bereits letzte Woche erhalten und ein rollendes Zulassungsverfahren (Rolling-Review-Verfahren) eingeleitet.

Wie lange die Überprüfung jeweils dauern wird, ist unklar. Der Moderna-Impfstoff mRNA-1273 soll den Körper wie die anderen Präparate auch möglichst in die Lage versetzen, eine Infektion mit dem Coronavirus abzuwehren, zumindest aber schwere Verläufe von Covid-19 möglichst gut verhindern.

Bevor der Impfstoff zugelassen wird, muss Swissmedic ihn noch patentieren.

Ja und deshalb haben wir natürlich schon auch Kontakt zu Behörden. Weil wir Produzent des Impfstoffs sind und entsprechende Produktionsanlagen bauen. Diese Anlagen werden von den Behörden begutachtet. Es wird also geschaut, ob wir alles richtig und korrekt machen.

Dieses Ziel, bereits vor Jahresende Dosen zu produzieren, ist ehrgeizig. Weshalb sind Sie so zuversichtlich, dass das gelingt?

Im Moment zeigen uns die Rahmenbedingungen, dass es gut vorwärtsgeht. Die klinischen Phasen sind abgeschlossen, die Aufsichtsbehörden schauen sich jetzt das Ganze an. Natürlich hängt unser Tempo davon ab, was die Aufsichtsbehörden sagen.

Im Moment sind wir auf Kurs.

In Visp sind wir auf Kurs mit dem Aufbau der Produktionsanlagen, aber es gibt selbstverständlich Rahmenbedingungen, die uns vom Kurs abbringen könnten: das Coronavirus oder die Verfügbarkeit von Rohmaterialien. Teilweise ist es zum Beispiel schwierig, Spezialisten aus dem Ausland ins Wallis zu holen. Wir haben nur ein Ziel im Auge: Die Anlage in Betrieb zu nehmen. Dadurch sind wir sehr fokussiert.

Produktionsanlage in Visp.
Legende: In Visp wurde ein Teil der Anlage angepasst, damit 300 Millionen Impfdosen pro Jahr hergestellt werden können. Keystone

Wie weit fortgeschritten ist der Bau der Anlage?

Noch vor ein paar Wochen war der Rohbau fertig. Jetzt konnten einige Teile der Anlage bereits einrichten. Aber meistens ist es so, dass eine Anlage erst in den letzten Wochen richtig Form annimmt. Das ist fast wie bei einem Einfamilienhaus: Erst wenn die Böden und eine Küche drin sind und eingerichtet wird, dann nimmt es sichtbar Form an.

Das Gespräch führte Silvia Graber.

Nachrichten, 16:00 Uhr ; 

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