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Indischer Staatsbesuch in Bern Neu-Delhi und Bern wollen bilaterale Beziehungen forcieren

  • Der indische Präsident Ram Nath Kovind ist auf Staatsbesuch in Bern.
  • In seiner Rede vor dem Gesamt-Bundesrat bat Kovind die Schweiz um Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus.
  • In den Gesprächen seien die bilateralen Beziehungen im Vordergrund gestanden, vor allem die Chancen auf ein Freihandelsabkommens, teilt die Landesregierung mit.
  • Ebenfalls thematisiert wurden demnach Umwelt-Themen sowie die regionale Lage Indiens.

Personen schreiten eine Ehrengarde ab.
Legende: Der indische Präsident Ram Nath Kovind und Bundespräsident Ueli Maurer schreiten die Ehrengarde auf dem Berner Münsterplatz ab. Keystone

In seiner Rede zum Empfang in Bern würdigte Bundespräsident Maurer den Staatsbesuch von Präsident Kovind als Beleg, dass die Schweiz und Indien die Phase nach dem 2018 gross gefeierten 70-Jahr-Jubiläum ihrer bilateralen Beziehungen mit neuem Schwung angehen.

Freihandelsabkommen

Maurer sagte, Indien und die Schweiz unterhielten bereits heute sehr enge wirtschaftliche Beziehungen. Deshalb brauchten die beiden Länder ein neues Investitionsschutzabkommen. Er hoffe, dass die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen bald ihren Abschluss finden.

Über das Freihandelsabkommen wird seit elf Jahren zwischen den Efta-Staaten und Indien verhandelt. Die Schweizer Wirtschaft erhofft sich davon den Abbau von Zöllen und Handelsbeschränkungen. Allerdings gilt es noch einige Unstimmigkeiten zu klären.

So ist etwa die Schweiz nicht mit der Auslegung des Patentschutzes in Indien einverstanden und Indien seinerseits fordert einen offeneren Arbeitsmarkt für indische Staatsbürger.

Bundesräte in Reihe stehend und der indische Gast schüttelt die Hände.
Legende: Der Gesamt-Bundesrat begrüsste den hohen Gast aus Neu-Delhi. Keystone

An den offiziellen Gesprächen im Bernerhof nahmen neben dem Bundespräsidenten seitens der Schweiz die Vize-Präsidentin des Bundesrates Simonetta Sommaruga, Wirtschaftsminister Guy Parmelin und Aussenminister Ignazio Cassis teil.

Begrüsst wurden von beiden Seiten die Fortschritte bei Finanz- und Steuerthemen. Diese führten dazu, dass der Automatische Informationsaustausch zwischen der Schweiz und Indien Anfang 2018 in Kraft treten konnte. In Kürze sollen erste Informationen ausgetauscht werden.

Austausch zu Kaschmir

Die Delegationen beider Länder tauschten sich zur Lage in Kaschmir aus. Ferner wurden Fragen der globalen Sicherheit und der Schutz der Menschenrechte besprochen.

Die Schweizer Sektion von Amnesty International hatte im Vorfeld auf eine Diskussion über die Menschenrechtssituation, insbesondere in den indischen Teilstaaten Jammu und Kaschmir gedrängt. Vor allem «die Jagd auf politische Gegner in Jammu und Kaschmir» müsse auf höchster Ebene diskutiert werden.

Ram Nath Kovind an einer Abschrankung.
Legende: Das Bad in der Menge durfte ebenfalls nicht fehlen. Keystone

Im Anschluss an die offiziellen Gespräche wurden mehrere Absichtserklärungen unterzeichnet. Die Schweiz und Indien bekundeten damit insbesondere ihren Willen, bei der Bekämpfung des Klimawandels enger zusammenzuarbeiten und die Wissenschaftskooperation auszubauen.

Gemeinsam nahmen Bundespräsident Maurer und Präsident Kovind an einem schweizerisch-indischen Wirtschaftsforum in Bern teil. Am Abend fand das Staatsbankett statt.

Quellen: BFS, Munzinger, IWF, EDA, SECO, SIPRI, Statista, 13.09.2019 Militär Anzahl Nuklearsprengköpfe 0 135 120‘496 Militär 1‘444‘500 Verteidigungshaushalt in Mrd. USD 4.7 57.9 Einwohnerzahlen 8‘540‘000 ~ 205 1‘353‘000‘000 ~ 427 pro km2 3‘166‘414 Fläche in km2 41‘285 1.8 Mrd. Chemikalien, Textilien, Edelmetalle, Agrarprodukte und Maschinen 17.6 Mrd. Edelmetalle, Maschinen, pharmazeutische und chemische Produkte Warenexport in US-Dollar 80‘591 1‘983 BIP pro Kopf in US-Dollar Ram Nath KovindIndiens Staatspräsident Ueli MaurerSchweizer Bundespräsident Lebenserwartung ~ 69 ~ 83 in Jahren SCHWEIZ - INDIENein Vergleich

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