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Indien und seine Probleme
Aus Tagesschau vom 13.09.2019.
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Brennpunkte in Indien Was die grösste Demokratie der Welt von innen her bedroht

Ein Land voller Ethnien und Religionen, vereint zu einer Demokratie. Doch die Toleranz gegenüber Minderheiten sinkt.

Indien ist ein Land voller Unterschiede: Sei dies zwischen Arm und Reich, Stadt und Land oder zwischen all den verschiedenen Religionen und Ethnien unter den 1.4 Milliarden Einwohnern. Stolz nennt sich der Staat die grösste Demokratie der Welt.

Einen Staat zu vereinen, der voller solcher Unterschiede besteht, ist schwierig. Indien wurde als säkulare Republik gegründet, so dass keine der zahlreichen Religionen oder Minderheiten ausgeschlossen wurde. Doch der Zusammenhalt ist fragil. Die hindu-nationalistische Partei BJP greift das Fundament der Demokratie an. Eine Übersicht der aktuellen Brennpunkte:

Kaschmir: Der Konflikt um Kaschmir bewegt Indien zurzeit am stärksten. Kaschmir ist der einzige Gliedstaat Indiens mit einer muslimischen Mehrheit. Die Region verfügte bis vor kurzem über einen Sonderstatus. Dieser erlaubte es, dass nur Kaschmiri in dieser Zone Land kaufen durften oder öffentliche Ämter bekleiden konnten.

Der Sonderstatus war Bedingung dafür, dass Kaschmir, welches damals unabhängig wurde, Indien beitritt. Der amtierende Premierminister Narendra Modi hat Kaschmir den Autonomiestatus nun abgesprochen. Als Begründung gab er an, dass der Sonderstatus Grund für die Unruhen sei, die in Kaschmir immer wieder auftreten.

Der pakistanische Aussenminister Shah Mahmood Qureshi betont diese Woche in einem Interview mit SRF, dass die Situation in Kaschmir schnell eskalieren könnte.

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Das ganze Interview mit Pakistans Aussenminister Qureshi (englisch)
aus Echo der Zeit vom 11.09.2019.
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Frauenrechte: Immer wieder steht Indien wegen brutaler Vergewaltigungen im Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit. Sexuelle Gewalt gegen Frauen kommt vor allem in ländlichen Teilen Indiens häufig vor.

Im «Gender Gap Index», einer Rangliste, die das World Economic Forum (WEF) jährlich veröffentlicht, lag Indien 2018 auf Platz 108 von 149 Ländern. Der Index misst die Geschlechterkluft an folgenden vier Faktoren: Wirtschaftliche Chancen, politische Handlungsfähigkeit, Bildungsabschluss sowie Gesundheit und Überleben. In der letzten Kategorie landete Indien sogar auf dem drittletzten Platz.

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Ruth Bossart, Indien-Korrespondentin: «Übergriffe häufen sich»
Aus News-Clip vom 13.09.2019.
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Für Aufregung sorgte auch eine Studie des wissenschaftlichen Journals «The Lancet». Sie fand heraus, dass 2016 jede dritte Frau, die sich weltweit das Leben nahm, aus Indien stammte. Die Suizidrate ist gemäss der Studie in Indien doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt.

Assam: Im indischen Teilstaat will die Regierung gegen illegale Einwanderer vorgehen. Auch hier ist die Regierungspartei BJP das Zugpferd bei der neuen Handhabung. Für ein neues Bürgerregister mussten die Bewohner beweisen, dass sie bereits vor dem 25. März 1971 im heutigen Gebiet von Assam lebten. An diesem Tag begann der Krieg zwischen Pakistan und dem damaligen Ostpakistan, der zur Unabhängigkeit und zur Neugründung von Bangladesch führte.

Rund 1.9 Millionen Bewohnern konnten keinen Nachweis erbringen, dass sie bereits vor dem Stichtag in Assam lebten. Ihnen droht nun die Staatenlosigkeit. Betroffene haben seit Anfang August 120 Tage Zeit, Berufung einzulegen. Doch einen Anwalt kann sich kaum jemand leisten.

Assam ist der Teilstaat mit dem zweithöchsten muslimischen Bevölkerungsanteil. Muslime gelten in Indien als Minderheit. Es leben über 200 Millionen Menschen muslimischen Glaubens in Indien.

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