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Industrie soll profitieren Forschende tüfteln an Maske der Zukunft

Auch über die Coronapandemie hinaus soll die Schweizer Maskenproduktion Bestand haben. Dafür will ein Innovationsprojekt des Bundes sorgen.

In der Schweiz soll die Hightech-Maske der Zukunft entstehen – so die Idee des Projekts «ReMask». Der Bund unterstützt das Innovationsprojekt mit 2 Millionen Franken über die Agentur Innosuisse.

Die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung

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Innosuisse ist eine Agentur des Bundes, die Wissen und Erfahrungen von den Hochschulen in die Industrie bringen will. Ziel ist es, dass Forschung zu innovativen Produkten führt.

Auslöser ist die Coronapandemie, denn vor dieser wurden in der Schweiz noch keine Masken produziert. Doch beim Innovationsprojekt gehe es nicht nur um Pandemiebekämpfung, sagt Tom Russi, der bei Innosuisse die Projektförderung leitet. Ziel sei, mit innovativen Masken auch langfristig Arbeitsplätze in der Textil- und der Medizinaltechnik-Industrie zu schaffen.

Wir hoffen, dass die Schweiz in ein, zwei Jahren führend ist in der Herstellung von Hightech-Masken.
Autor: Tom Russi Leiter Projekt- und Programmförderung Innosuisse

Hoher Schutz und Nachhaltigkeit

An den Masken forscht die Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) zusammen mit der ETH Zürich, der ETH Lausanne sowie dem Labor Spiez. Die Empa konzentriert sich vor allem auf Materialforschung an neuartigen Textilien. Gesucht ist beispielsweise die ideale Porosität: Bakterien und Viren sollen am Textil hängenbleiben; Wasserdampf soll hingegen austreten können, was dem Komfort zugutekommen würde.

Idealerweise würden die Masken so beschichtet sein, dass Viren unschädlich gemacht werden, so René Rossi, leitender Forscher der Empa. Neben einem hohen Schutz sei der Nachhaltigkeitsgedanke wichtig. Die Maske der Zukunft ist waschbar, langlebig und biologisch abbaubar.

Kommt bald die selbstkühlende Maske?

Am Innovationsprojekt beteiligen sich rund 40 Firmen. Eine von ihnen ist Universal Reusable Packaging, eine Firma aus der Verpackungsbranche, die wegen der Corona-Pandemie mit drei Partnerunternehmen Atemschutzmasken entwickelt hat. Laut CEO Pascal Eggmann hat die Maske eine anitivirale und antibakterielle Beschichtung und aussen sei sie wasser- und ölabweisend.

Hygienemaske aus Stoff
Legende: SRF

Für Eggmann ist der Komfort von Masken ein wichtiges Kriterium. Er plant, schon bald eine Maske mit selbstkühlendem Effekt auf den Markt zu bringen. Zudem wolle man auch angenehme Düfte integrieren. Das Fernziel geht noch weiter: eine waschbare, wiederverwendbare Schutzmaske für das Spitalpersonal.

Der Effort von Forschung und Industrie zeigt: Die Schweiz hegt nun mit Masken hohe Ambitionen – auch über die Corona-Pandemie hinaus.

«Tagesschau», 10.06.2020, 19.30 Uhr

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