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Kameras mit Gesichtserkennung sind im Detailhandel heikel
Aus Espresso vom 29.01.2020. Bild: Keystone
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Intelligente Überwachung Kameras mit Gesichtserkennung sind im Detailhandel heikel

Intelligente Kameras können bei der Jagd auf Ladendiebe helfen. Datenschützer finden Gesichtserkennung jedoch heikel.

Überwachungskameras findet man nicht nur im Bus, am Bahnhof oder am Flughafen, auch im Detailhandel wird jeder Winkel der Läden überwacht. Dank einer Überwachungskamera wurde zum Beispiel in der Migros letztes Jahr eine Ladendiebin überführt, die während Monaten immer wieder Waren hat mitlaufen lassen.

Eine solche Identifizierung ist mit herkömmlicher Technik aufwendig. Doch Kameras werden immer intelligenter. Insbesondere die Gesichtserkennung erleichtert die Identifizierung bereits bekannter Langfinger erheblich. Detailhändler in der Schweiz testen solche Systeme – für die Gesichtserkennung würden diese allerdings noch nicht eingesetzt, heisst es meist.

Gesichtserkennung ist «grosses Problem»

Dies wäre laut Hugo Wyler, dem Sprecher des eidgenössischen Datenschutzbeauftragten, auch «ein grosses Problem.» Es wäre ein schwerwiegenderer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte als die Überwachung mit einer normalen Kamera. Für deren Einsatz genügt es, am Eingang einen Hinweis zu platzieren.

Bei intelligenten Kameras ist die Rechtslage noch unklar. Heikel sind diese Kameras insbesondere darum, weil sie biometrische Daten erfassen. Wenn zum Beispiel Gesichtsdaten gestohlen werden, dann hat der Betroffene ein grösseres Problem: Die Diebe könnten sich damit in der digitalen Welt als die Person ausgeben, dessen Daten sie gestohlen haben. Damit ist zum Beispiel der Zugang zur E-Banking-App denkbar.

Anforderungen an die Datenbearbeitung viel höher

Hugo Wyler sagt dazu: «Wenn man seine Identität in der digitalen Welt verloren hat, dann ist sie weg.» Genau darum seien die Anforderungen an die Datenbearbeitung bei intelligenten Kameras auch ungleich höher als bei normalen Kameras. Der Datenschützer sehe dabei noch viel Handlungsbedarf. Es müsse zum Beispiel klar sein, wer Zugriff auf die Daten habe und wo und wie lange Daten gespeichert werden.

Hier liege auch ein grosser Unterschied zum Einsatz solcher Kameras im Detailhandel und zum Beispiel bei Sicherheitskontrollen am Flughafen. Hier seien intelligente Kameras aus Sicherheitsgründen sinnvoll, im Detailhandel sei der Einsatz jedoch unverhältnismässig.

Espresso, 29.01.2020, 08:13 Uhr

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