Mark Burkhard, Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeikommandantinnen und Polizeikommandanten, gewissermassen der oberste Polizist der Schweiz, bemängelt den fehlenden Datenaustausch zwischen den Kantonen.
Das ist wirklich eine ungenügende Situation.
Wenn etwa eine Diebesbande in verschiedenen Kantonen in Häuser einbricht, sieht die Polizei nur die Fälle im eigenen Kanton. Burkhard führt weiter aus, unter Umständen würden Polizistinnen und Polizisten bei einer Strassenkontrolle nicht sehen, ob gegen die Person in einem anderen Kanton ein Verfahren laufen würde. «Das ist eine wirklich ungenügende Situation», so der Polizeikommandant.
Engere Zusammenarbeit angestrebt
Bis anhin mussten die kantonalen Polizeikorps oder die Kriminalpolizei bei anderen Kantonen Informationen erfragen. Dies soll sich ändern. Eine engere Zusammenarbeit wird angestrebt. Die Kantone unterhalten bisher 26 unterschiedliche polizeiliche Informationssysteme, was den Datenaustausch nicht gerade vereinfacht.
Konkret arbeitet Mark Burkhards Behörde, die Konferenz der kantonalen Polizeikommandantinnen und Polizeikommandanten, an einem Vorschlag für die Kantone. Ein so genanntes Konkordat soll bis nächstes Jahr vorliegen, diesem müssten dann alle Kantone zustimmen. Für Burkhard wäre dies ein wichtiger Schritt aus polizeilicher Sicht.
Die Führungsarbeit bei der Polizei würde wesentlich vereinfacht.
Die Vereinfachung des Datenaustauschs hätte laut Burkhard positive Konsequenzen: «Die Führungsarbeit bei der Polizei würde wesentlich vereinfacht.» Bis dieses Konkordat allenfalls in Kraft treten wird, vergehen aber noch zwei bis drei Jahre. Immerhin sei jetzt ein erster Schritt getan, um die Verbrechensbekämpfung zu vereinfachen. Ein Kantonswechsel würde den Kriminellen in Zukunft dann keine Vorteile mehr bringen.